Appell der Militärjunta Tschad ruft Nahrungsmittelnotstand aus

Mahamat Idriss Déby Itno steht der Militärjunta im Tschad vor
Foto: BRAHIM ADJI / AFPWegen steigender Preise für Lebensmittel infolge des Ukrainekriegs hat der Tschad der Nachrichtenagentur AFP zufolge den Notstand ausgerufen.
Der Vorsitzende der in dem afrikanischen Land regierenden Militärjunta, Mahamat Idriss Déby Itno, verwies demnach auf die »ständige Verschlechterung der Nahrungsmittel- und Ernährungslage« und warnte vor einer »wachsenden Gefahr für die Bevölkerung«, wenn keine humanitäre Hilfe geleistet werde. Die Militärjunta in N'Djamena rief auch internationale Partner dazu auf, der Bevölkerung zu helfen.
Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine sind die Weltmarktpreise für Getreide stark gestiegen. Die Lieferungen aus der Ukraine und Russland, die einen großen Teil des weltweiten Weizenangebots ausmachen, brachen ein.
Vorsitzender der Afrikanischen Union reist nach Moskau
Laut den Vereinten Nationen könnten im Tschad noch in diesem Jahr 5,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Das käme etwa einem Drittel der Bevölkerung gleich. Das Welternährungsprogramm hatte im März geschätzt, dass 2,1 Millionen Menschen im Tschad von Juni an von schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen sein werden.
Der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Senegals Präsident Macky Sall, reist am Freitag nach Moskau , um mit Russlands Staatschef Wladimir Putin unter anderem die Lage auf dem Weltmarkt für Getreide zu besprechen.