Ankunft von Nancy Pelosi: Jubel am Flughafen in Taipeh
Freudenchöre am Flughafen der taiwanischen Hauptstadt, erneute Drohungen und Verurteilung aus China: Die US-Politikerin Nancy Pelosi ist gelandet – und sicherte Taiwan Solidarität zu.
Jubel am Flughafen in Taiwans Hauptstadt, als das Flugzeug mit Nancy Pelosi an Bord landet. Über die Reise der hochrangigen US-Politikerin war im Vorfeld viel spekuliert worden. Die chinesische Regierung betrachtet die Reise Pelosis nach Taiwan als Provokation, da es das seit langem unabhängige Taiwan für sich beansprucht und mit einer Eroberung droht, notfalls militärisch. Pelosis Besuch ist der ranghöchste aus den USA in Taiwan seit 25 Jahren.
Willkommensbekundungen für Pelosi auch auf dem Wolkenkratzer Taipei 101, dem 500 Meter hohen Wahrzeichen der Hauptstadt. Die 82 Jahre alte Sprecherin des US-Repräsentenhauses betonte, ihr Besuch ändere nichts an der bisherigen Chinapolitik der Vereinigten Staaten. Nach ihrer Ankunft twitterte sie mit einer Anspielung auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine:
»Amerikas Solidarität mit den 23 Millionen Menschen in Taiwan ist heute wichtiger denn je, da die Welt vor der Wahl zwischen Autokratie und Demokratie steht.«
Im chinesischen Staatsfernsehen wurde eine Stellungnahme der Regierung verlesen, in der die Landung Pelosis verurteilt wurde. Pelosis Besuch gefährde den Frieden und die Stabilität in der Straße von Taiwan ernsthaft. Peking drohte zudem mit »gezielten militärischen Aktionen«. Auch im taiwanischen Taipeh gab es anlässlich ihrer Ankunft vereinzelt Protest.
Es wird erwartet, dass Pelosi am Mittwoch mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen sowie mit Abgeordneten zusammenkommt. Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet.