Neuer Übergangsstaatschef in Mali Putschistenführer übernimmt Präsidentenamt

Nach der Absetzung der bisherigen Übergangsregierung hat das Verfassungsgericht von Mali den einflussreichen Armeeoberst Assimi Goïta zum neuen Interimspräsidenten erklärt.
Putschistenführer Assimi Goïta

Putschistenführer Assimi Goïta

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Malik Konate / AFP

In Mali hat sich Putschistenführer Assimi Goïta zum neuen Übergangspräsidenten ausrufen lassen. Das Verfassungsgericht des westafrikanischen Staates übertrug dem Oberst am Freitagabend in der Hauptstadt Bamako die Amtsgeschäfte.

Goïta hatte im vergangenen August einen Militärputsch geführt, der den gewählten Präsidenten Ibrahim Boubacar Keïta zum Sturz brachte. Anfang der Woche zwang das Militär auch den bisherigen Interimspräsidenten Bah N'Daw und Premierminister Moctar Ouane zum Rücktritt.

In einem Erlass des Verfassungsgerichts heißt es nun, Goïta solle den »Übergangsprozess bis zum Ende führen«. Zuletzt war er schon Vizepräsident.

Bah N'Daw und Ouane hätten eigentlich die Rückkehr zur Zivilherrschaft in Mali sicherstellen und Wahlen vorbereiten sollen. Zwischenzeitlich wurden sie verhaftet. Mittlerweile sind sie wieder auf freiem Fuß.

Die internationale Gemeinschaft – einschließlich der Uno, Deutschlands und Frankreichs – hatte die Inhaftierung verurteilt. Die Bundeswehr ist in Mali mit mehreren Hundert Soldaten im Einsatz.

Seit 2013 unterstützt die EU die Streitkräfte in der Region, berät und schult sie, um Bedrohungen durch terroristische Gruppen effektiv entgegentreten können. In Mali sind seit Jahren islamistische Terrorgruppen aktiv.

gro / dpa

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