Neuseelands Premier über Coronakrise "Wir haben diesen Kampf gewonnen"

Jacinda Ardern ist zufrieden mit der Entwicklung der Coronakrise in ihrem Land - sie warnt aber auch
Foto: MARK MITCHELL/ AFPNeuseeland sieht sich im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus als erfolgreich. Es gebe keine großflächige, unerkannte Übertragung des Virus mehr, sagte Premierministerin Jacinda Ardern: "Wir haben diesen Kampf gewonnen."
Nach knapp fünf Wochen mit Einschränkungen auf der höchsten Stufe vier sollten diese ab Montagabend auf Stufe drei herabgesetzt werden. Damit dürfen neben lebenswichtigen Geschäften auch einige andere Läden, Restaurants mit Essen zum Mitnehmen und Schulen wieder öffnen.
Seit März gelten in Neuseeland strenge Ausgangsbeschränkungen, die ab Montag gelockert werden sollen. Medienberichten zufolge gab es am Sonntag nur noch eine bestätigte Neuinfektion. Am Dienstag kehren 400.000 Menschen zur Arbeit zurück, auch Schulen öffnen wieder. Der Johns-Hopkins-Universität zufolge gibt es in dem Land 1469 Infizierte und 19 Todesfälle, die auf das Coronavirus zurückzuführen sind.
Ardern warnte jedoch, dass es noch nicht abzusehen sei, wann eine vollständige Rückkehr in die Normalität möglich sei. Jeder wolle "die sozialen Kontakte zurück, die wir alle so vermissen", sagte sie. Dies müsse aber "langsam und vorsichtig geschehen". Sie werde die bereits erzielten Schritte für die Gesundheit der Menschen nicht aufs Spiel setzen. Wenn Einschränkungen auf Stufe drei weiter nötig seien, werde es vorerst dabei bleiben. Die meisten Menschen müssten also weiterhin zu Hause bleiben.
Die geplante Corona-Warn-App sieht Ardern kritisch. "Ich bleibe etwas skeptisch, was sie wird bringen können, weil die Inanspruchnahme so hoch sein muss", sagte Ardern. Wie Australien, wo die App am Sonntag eingeführt wurde, soll Neuseeland bald eine App zur Kontaktermittlung bei Infektionen bekommen. Einen Termin dafür nannte Ardern aber nicht.
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