Präsidentschaftswahl in Frankreich Nichte von Le Pen unterstützt Kandidaten, der noch rechter ist

2017 scheiterte Rechtspopulistin Marine Le Pen in der Stichwahl gegen Emmanuel Macron. Ihre Nichte, Marion Maréchal, schließt sich für die Wahl in diesem Jahr nun dem Team von Éric Zemmour an.
Marion Maréchal plant, Éric Zemmour bei der Präsidentschaftswahl zu unterstützen

Marion Maréchal plant, Éric Zemmour bei der Präsidentschaftswahl zu unterstützen

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Jean-Francois Badias / AP

Im Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl in Frankreich hat die rechte Kandidatin Marine Le Pen im Wettstreit mit dem noch rechteren Mitbewerber Éric Zemmour einen Tiefschlag einstecken müssen. Ihre Nichte und frühere Mitstreiterin Marion Maréchal erklärte am Sonntag ihre Unterstützung für Zemmour, ein Schritt, der bereits erwartet worden war.

»Ja, ich habe entschieden, Éric Zemmour bei der Präsidentschaftswahl zu unterstützen«, sagte Maréchal am Sonntag der Zeitschrift »Valeurs Actuelles«. »Ich schließe mich dem Kandidaten an, den ich heute am besten positioniert sehe, die Ideen, die ich immer verteidigt habe, zum Erfolg zu führen.«

Zwar hatte Maréchal sich vor fünf Jahren aus der Politik und der inzwischen in Rassemblement National (RN) umgetauften rechten Partei von Le Pen zurückgezogen. Dennoch wird ihr Wechsel ins Lager von Zemmour als Schwächung von Le Pen gesehen, die in den Umfragen vor der Wahl im April zeitweise von dem noch weiter rechts stehenden Zemmour eingeholt wurde. Am Sonntagabend präsentierte Maréchal sich bei einer Wahlkampfveranstaltung von Zemmour im südfranzösischen Toulon, die auf dem YouTube-Kanal von Zemmour von über 100.000 Menschen verfolgt wurde.

Stichwahl von Macron und Le Pen momentan wahrscheinlichste Variante

In Umfragen zur Präsidentschaftswahl liegt Amtsinhaber Emmanuel Macron seit Wochen stabil vorn. Zuletzt kam er auf etwa 25 Prozent, gefolgt von Le Pen mit 17 und Zemmour mit 14 Prozent. Demnach könnten Macron und Le Pen wie bereits 2017 in der Stichwahl gegeneinander antreten.

Die rechtskonservative Kandidatin Valérie Pécresse ist auf zwölf Prozent abgesunken und liegt nahezu gleichauf mit dem Linkskandidaten Jean-Luc Mélenchon. Von den weiteren grünen, sozialistischen und linken Kandidaten und Kandidatinnen schafft es in den Umfragen derzeit niemand in den zweistelligen Bereich.

svs/dpa
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