Niederländische Geheimdienste Russisches Schiff nahm Windparks in der Nordsee ins Visier

Laut dem militärischen Geheimdienst der Niederlande hat Russland versucht, die Energieversorgung des Landes in der Nordsee zu stören. Ein russisches Schiff wurde sogar aus niederländischen Hoheitsgewässern eskortiert.
Niederländischer Windpark in der Nordsee

Niederländischer Windpark in der Nordsee

Foto: YVES HERMAN/ REUTERS

Einem ranghohen niederländischen Geheimdienstler zufolge hat ein russisches Schiff versucht, Windparks in der Nordsee auszukundschaften. »Wir haben in den vergangenen Monaten den Versuch russischer Akteure bemerkt, die Organisation unserer Energieversorgung in der Nordsee zu verstehen, mit der Absicht, sie zu stören«, erklärte Jan Swillens, Direktor des niederländischen Militärgeheimdienstes, am Montag. Der Versuch sei nicht geglückt.

Das Schiff sei in niederländische Hoheitsgewässer eingedrungen und von der Küstenwache und Marine der Niederlande wieder hinaus eskortiert worden, sagte Swillens vor Journalisten.

Neben Windkraftanlagen seien auch Internetkabel und Gasleitungen zum Ziel potenzieller russischer Sabotageaktivitäten geworden. Russland kartiere kritische Offshore-Infrastruktur heimlich und unternehme Aktivitäten, »die auf Vorbereitungen von Störungen und Sabotage hindeuten«, hieß es in einem gemeinsamen Bericht des Militärgeheimdienstes MIVD und des Inlands- und Auslandsgeheimdienstes AIVD vom Montag.

Niederlande sehen Russland als Bedrohung

Dem Chef des niederländischen Geheimdiensts Erik Akerboom zufolge steht der Vorfall in der Nordsee nicht in Verbindung mit der Ausweisung mehrerer russischer Diplomaten aus den Niederlanden am Samstag.

Im Geheimdienstbericht hieß es weiter, Russland werde unabhängig vom Ausgang des Krieges in der Ukraine »langfristig wahrscheinlich weiterhin eine Bedrohung für die Niederlande darstellen«.

col/AFP/Reuters
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