Nordkorea Kim Jong Uns Frau nach einem Jahr wieder aufgetaucht

Nordkoreas Machthaber zeigte sich vor der Coronakrise gern mit seiner Frau. Dann blieb Ri Sol Ju der Öffentlichkeit lange fern. Nun feiern Staatsmedien ihr Comeback mit überschwänglicher Propaganda.
Kim Jong Un mit seiner Frau Ri Sol Ju auf einem Foto der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA

Kim Jong Un mit seiner Frau Ri Sol Ju auf einem Foto der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA

Foto: STR / AFP

Mehr als ein Jahr lang war Ri Sol Ju von der Bildfläche verschwunden. Jetzt ist die Frau des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un erstmals wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten, wie Staatsmedien berichteten.

Sie begleitete ihren Mann demnach zu einem Konzert zu Ehren des Geburtstags von Kims Vater und Vorgänger Kim Jong Il. Die Staatszeitung »Rodong Sinmun« veröffentlichte Fotos des Ehepaares, das während des Konzerts im Mansudae-Kunst-Theater in Pjöngjang breit lächelte.

Der Auftritt wurde von den Staatsmedien mit überschwänglicher Propaganda begleitet: Alle Zuschauer seien »in donnernden Hurra-Jubel ausgebrochen«, als der Machthaber und seine Frau in dem Theater erschienen, hieß es von der Nachrichtenagentur KCNA.

Der Geburtstag des verstorbenen Kim Jong Il ist in Nordkorea als »Tag des strahlenden Sterns« bekannt. Er gehört zu den wichtigsten Feiertagen in dem international isolierten Land. Bei dem Konzert zu Ehren des früheren Staatschefs trug niemand einen Mund-Nasen-Schutz.

Ri, die Anfang 30 sein soll, war zuletzt im Januar vergangenen Jahres bei einer Veranstaltung anlässlich des Mond-Neujahrs gesehen worden. Ihre lange Abwesenheit hatte Gerüchte genährt, wonach sie zum Schutz vor einer Corona-Infektion isoliert worden sein oder gesundheitliche Probleme haben könnte. In der Vergangenheit hatte Ri ihren Mann bei Besuchen des Militärs und zu Treffen mit internationalen Vertretern begleitet. Nordkorea-Experten gehen davon aus, dass sie und Kim drei Kinder haben.

Nach offiziellen Angaben gibt es in Nordkorea keine Corona-Infektionen. Internationale Experten bezweifeln dies jedoch stark. Möglicherweise lebte Ri wegen der Corona-Pandemie stark zurückgezogen. Diese Vermutung äußerte Südkoreas Geheimdienst am Dienstag in einem Bericht vor Abgeordneten, wie der südkoreanische TV-Sender Arirang berichtete.

mes/dpa/AFP
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