Ab Montag Österreich führt bundesweit 2G-Regel ein

Die Corona-Maßnahmen werden deutlich verschärft: Menschen ohne Impfung dürfen in Österreich ab Montag keine Lokale, Friseure oder Veranstaltungen mehr besuchen.
Bundeskanzler Alexander Schallenberg mit Landeshauptleuten: »Die Dynamik ist außergewöhnlich«

Bundeskanzler Alexander Schallenberg mit Landeshauptleuten: »Die Dynamik ist außergewöhnlich«

Foto: photonews.at/Georges Schneider / imago images/photonews.at

Menschen ohne Corona-Impfung dürfen in Österreich ab Montag keine Lokale, Friseure und Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen mehr besuchen. Auch für Tourismusbetriebe gibt es dann nur noch nach Impfung oder Genesung (2G-Regel) Zutritt. Das gab die Regierung in Wien am Freitagabend nach Beratungen mit den Chefs der neun Bundesländer bekannt. Am Arbeitsplatz sollen Tests aber weiter möglich bleiben.

In Österreich steigt die Zahl der Neuinfektionen in der vierten Welle rasant. Am Freitag lag die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen bei 9388 – nahe dem bisherigen Rekordwert von 9586, der vor etwa einem Jahr erreicht wurde.

»Die Dynamik ist außergewöhnlich, und die Belegungen in den Intensivbetten steigen deutlich schneller als erwartet«, sagte Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP). »Es ist schlicht und einfach unsere Verantwortung, die Menschen in unserem Land zu schützen«, begründete der konservative Politiker die drastischen Schritte.

Die 2G-Regel gilt grundsätzlich landesweit. »Wir werden die Zügel für die Ungeimpften straffer ziehen müssen«, sagte Schallenberg. Allerdings soll für eine vierwöchige Übergangsfrist eine erste Impfdosis in Verbindung mit einem negativen PCR-Test ebenfalls anerkannt werden. Ab der zweiten Impfung gibt es dann einen »Grünen Pass«. Dieser soll aber nur noch neun Monate ab der zweiten Impfung gültig sein – damit sich mehr Menschen zu einer Auffrischungsimpfung entschließen. Ähnliche Regelungen hatte die Hauptstadt Wien bereits am Donnerstag angekündigt.

Außerdem muss im gesamten Handel, in Museen oder Bibliotheken eine FFP2-Maske getragen werden.

Ursprünglich hatte die Regierung geplant, einen Teil-Lockdown für Ungeimpfte erst einzuführen, wenn 500 Betten in Intensivstationen mit Corona-Patienten belegt sind. Derzeit sind es zwar noch 362, doch die 500 würden schon in wenigen Tagen erreicht werden, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). »Deshalb haben wir uns mit den Bundesländern darauf verständigt, mit strengeren Maßnahmen für mehr Sicherheit zu sorgen.«

In Österreich haben 66,5 Prozent der Bevölkerung den vollen Impfschutz – leicht unter der deutschen Rate von 69 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Alpenland stand zuletzt bei 522.

wal/dpa/Reuters/AFP
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