Nach der Sperrstunde im Restaurant Österreichs Bundespräsident entpuppt sich als Corona-Sünder

In Österreich müssen Lokale wegen der Corona-Pandemie um 23 Uhr schließen. Nun saß ausgerechnet Staatsoberhaupt Van der Bellen bis in die Nacht beim Italiener. Wie konnte das passieren?
Staatsoberhaupt Van der Bellen: "Es war ein Fehler"

Staatsoberhaupt Van der Bellen: "Es war ein Fehler"

Foto: LEONHARD FOEGER/ REUTERS

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer sind nach der Corona-Sperrstunde in einem Lokal in Wien von der Polizei erwischt worden. Van der Bellen zeigte sich in der "Kronen Zeitung"  reumütig. Er habe sich "verplaudert und leider die Zeit übersehen". Die Sache tue ihm "aufrichtig" leid. "Es war ein Fehler."

Auf Twitter schrieb Van der Bellen, er sei "erstmals seit dem Lockdown mit zwei Freunden und meiner Frau essen gegangen". Der Bundespräsident wiederholte dort seine Entschuldigung für den Verstoß gegen die Sperrstunde. "Sollte dem Wirt daraus ein Schaden erwachsen, werde ich dafür geradestehen."

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Der "Kronen Zeitung" zufolge hatte das Paar bei dem Vorfall gegen 0.20 Uhr in der Nacht zu Sonntag noch Getränke auf dem Tisch. Die Polizei bestätigte, der Bundespräsident sei bei einer Kontrolle in der Wiener Innenstadt im Gastgarten eines Lokals angetroffen worden.

Empfindliche Strafen

In Österreich dürfen Restaurants, Lokale und Bars aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nur bis 23 Uhr öffnen. Für den Wirt des italienischen Restaurants könnte der Vorfall daher teure Folgen haben. Das Gesetz sieht in derartigen Fällen Strafen von bis zu 30.000 Euro vor.

Der Gastronom verteidigte sich in der "Kronen Zeitung". Er habe pünktlich um 23 Uhr die letzte Runde serviert und das Lokal geschlossen. Das Präsidentenpaar sei dann im überdachten Bereich vor dem Lokal sitzen geblieben und habe "nett geplaudert".

Laut der Zeitung "Die Presse"  hat die Polizei eine Meldung an den Magistrat geschickt, die zuständige Verwaltungsbehörde. Kritik am Staatsoberhaupt kam von der rechtspopulistischen FPÖ. Generalsekretär Michael Schnedlitz sagte, Van der Bellen verhöhne "die vom Corona-Wahnsinn der Regierung schwer geplagte Bevölkerung".

sms/dpa
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