Bootsunfall in Pakistan Mindestens 18 Frauen ertrinken nach Kentern von überladenem Hochzeitsschiff

Sie wollten gemeinsam feiern, stattdessen kam es zu einem Unglück: In Pakistan sind mindestens 18 Frauen ertrunken. In dem konservativen Staat werden Frauen häufig davon abgehalten, schwimmen zu lernen.
Indus-Fluss in Sadiqabad: Beamte koordinieren den Einsatz zur Bergung von Leichen

Indus-Fluss in Sadiqabad: Beamte koordinieren den Einsatz zur Bergung von Leichen

Foto: Mohammad Shabaan / dpa

Beim Kentern eines Hochzeitsschiffs sind in Pakistan 20 Menschen ertrunken, davon mindestens 18 Frauen. An Bord hätten sich rund hundert Mitglieder einer Familie befunden, teilten die Behörden der Provinz Punjab mit. Nur etwa 25 bis 30 von ihnen hätten zunächst ans Flussufer schwimmen oder von Einheimischen gerettet werden können.

Zwei Dutzend Menschen wurden am Montag außerdem noch vermisst, wie lokale Behörden der Deutschen Presse-Agentur mitteilten. Nach den Vermissten werde weiterhin gesucht. Grund für das Unglück seien eine Überladung des Bootes sowie ein ungewöhnlich hoher Wasserstand nach Monsunregen gewesen.

Hochzeitsprozession über den Indus-Fluss

Das Schiff habe die Hochzeitsgesellschaft in einer Prozession über den Indus-Fluss hinweg in der Region Sadiqabad von einem Dorf zu einem anderen bringen sollen, teilte die Polizei weiter mit. Die Zahl der Todesopfer drohe noch zu steigen.

Dass die zunächst geborgenen Todesopfer alle Frauen waren, liegt nach Angaben von Polizeioffizier Mohammed Hammad vermutlich daran, dass »die meisten Männer schwimmen können«. Frauen dagegen werden in Pakistan mit seinen sehr konservativen Verhaltensregeln oft davon abgehalten, schwimmen zu lernen.

jpa/afp/dpa
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