Anschlag in Peschawar Tote und Verletzte nach schwerer Explosion in pakistanischer Moschee

Soldaten sichern den Anschlagsort in Peschawar nach der Explosion
Foto: Bilawal Arbab / EPABei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag auf eine Moschee sind in Pakistan mehrere Menschen getötet worden. Ein Sprecher der Polizei berichtete der Nachrichtenagentur dpa von mindestens 27 Toten und mehr als 140 Verletzten. Die Agentur AFP meldet mindestens 25 Tote und mehr als 120 Verletzte, ähnlich hohe Opferzahlen meldet die Agentur Reuters. »Es kommen immer mehr Leichen rein«, teilte ein Sprecher des Krankenhauses mit.
Die Explosion ereignete sich während des Mittagsgebets in der Großstadt Peschawar im Nordwesten des Landes in einer Hochsicherheitszone. In dem Gebiet befinden sich viele Gebäude der Polizei. Ein AFP-Journalist berichtete von Einsatzkräften, die Tote in einen Rettungswagen trugen. Demnach waren das Dach und die Wände der Moschee teilweise eingestürzt.
Mutmaßlicher Selbstmordanschlag
Behörden gehen von einem Selbstmordanschlag aus. Zunächst bekannte sich niemand dazu.
Mehrere Islamistengruppen agieren in der Region: Im März hatte ein Selbstmordattentäter der Dschihadistenmiliz »Islamischer Staat« (IS) einen Anschlag auf eine Moschee der schiitischen Minderheit in Peschawar verübt, bei dem 64 Menschen getötet worden waren. Es war der verheerendste Anschlag in Pakistan seit 2018. Ende vergangenen Jahres hatten zugleich die pakistanischen Taliban – die unabhängig von der islamistischen Taliban-Regierung im benachbarten Afghanistan agieren – eine Waffenruhe mit der Regierung in Islamabad aufgekündigt. Seither haben sie mehrere Anschläge für sich reklamiert.
In Pakistan ist die große Mehrheit der Bevölkerung von mehr als 230 Millionen Einwohnern muslimischen Glaubens. In der Großstadt Peschawar leben etwa zwei Millionen Menschen.