Umstrittenes Blasphemiegesetz Pakistan verhängt drei Todesstrafen wegen Gotteslästerung

Sie beleidigten nach Ansicht eines Gerichts den Propheten Mohammed – und sollen das mit dem Leben bezahlen: In Pakistan wurden drei Männer zum Tode verurteilt.
Demonstranten in Pakistan (Archivbild)

Demonstranten in Pakistan (Archivbild)

Foto: Rana Sajid Hussain / imago images / Pacific Press Agency

In Pakistan hat ein Antiterrorgericht Todesstrafen gegen drei Männer wegen Blasphemie verhängt. Zudem verurteilte das Gericht mit Sitz in Islamabad einen Professor zu einer zehnjährigen Haftstrafe, wie ein Beamter mitteilte.

Gegen die vier Männer wurde demnach seit 2017 ermittelt. Ihnen wird die Beleidigung des muslimischen Propheten Mohammed vorgeworfen. Die Männer können gegen das jeweilige Urteil Berufung einlegen.

Insbesondere Anhänger von Minderheiten wie der muslimischen Reformbewegung Ahmadiyya oder Schiiten werden wegen angeblicher Blasphemie angeklagt. Seit der Einführung der umstrittenen Gesetze wurde bisher keine Todesstrafe vollstreckt. Dutzende Angeklagte wurden jedoch ermordet.

Gotteslästerung und die Beleidigung des Propheten stehen in Pakistan unter Strafe. Das südasiatische Land führte die umstrittenen Blasphemiegesetze in den Achtzigerjahren während der Amtszeit des ehemaligen Militärherrschers Zia ul-Haq ein.

jpz/dpa
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