Die Inszenierung geht weiter. Vor republikanischen Abgeordneten in Gettysburg, Pennsylvania präsentiert das Anwaltsteam von Donald Trump Zeugen für angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Präsidentschaftswahl am 3. November. Mit bombastischen Zahlen versucht Rudy Giuliani, den weiterhin unbelegten Vorwurf zu untermauern, es habe massiven Wahlbetrug in dem wichtigen Schlüsselstaat gegeben.
Rudy Giuliani, Wahlkampfteam Donald Trump
»Wir haben ausgerechnet und die Belege werden dies untermauern, dass 682.770 Briefwahlstimmen in Allegheny County und Philadelphia von keinem Republikaner überwacht wurden.«
Schon vor einigen Tagen sind Trumps Anwälte mit einer Klage gegen das Wahlergebnis in Pennsylvania gescheitert. Dennoch verhält sich auch der US-Präsident weiterhin so, als wäre das Wahlergebnis strittig – in diesem Fall am anderen Ende der Telefonleitung aus.
Donald Trump, US-Präsident
»Danke, dass ich hier sprechen darf. Ich bin gerade im Oval Office und schaue interessiert zu. Wir haben die Wahl locker gewonnen. Mit großem Abstand. Als republikanischer Wahlbeobachter wurde man wie ein Hund behandelt, die demokratischen dagegen hatten keine Probleme.«
Ohne Belege behauptete Trump weiter, dass Wahlbeobachter per Fernglas arbeiten müssen, weil sie so weit weg standen. Die Auftritte vom Team Trump wirken mit jedem Mal skurriler. Doch Beobachter vermuten dahinter eine PR-Strategie: ein Präsident, der nur durch Betrug aus dem Amt gedrängt werden konnte – diese Geschichte dürfte Donald Trump seinen Anhängern nach Joe Bidens Amtsübernahme wieder und wieder erzählen. Möglicherweise als Vorbereitung für eine erneute Präsidentschaftskampagne im Jahr 2024.