Wut nach Absetzung des Präsidenten Demonstranten in Peru setzen Flughafen in Brand

Demonstranten und Polizeikräfte in Lima (am 7. Dezember)
Foto: Aldair Mejia / EPADie Lage in Peru blieb auch am Wochenende extrem angespannt, es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Nach der Amtsenthebung des Präsidenten Pedro Castillo sind bei Protesten seiner Anhänger in der Stadt Andahuaylas zwei Menschen getötet worden. Fünf weitere Menschen wurden verletzt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Den Angaben zufolge handelt es sich bei den Todesopfern um Teenager.
Außerdem wurde der Flughafen von Andahuaylas lahmgelegt und teilweise in Brand gesetzt. Nach einer Mitteilung der Flughafen- und Luftfahrtgesellschaft Corpac, aus der peruanische Medien zitierten, wurde der Airport am Sonntag umstellt. Auf dem Gelände waren demnach 50 Einsatzkräfte der Polizei und Corpac-Mitarbeiter, die als Geiseln festgehalten wurden.
Nach Medienberichten forderten die Randalierer unter anderem den Rücktritt der neuen Staatspräsidentin Dina Boluarte sowie Neuwahlen.
Wie der Betreiber berichtete, wurden auf dem Flughafen das Treibstofflager und der Kommunikationsraum angezündet. Auch die Landebahn sowie wichtige Ausrüstung seien von Gewalt und Vandalismus schwer betroffen, hieß es. Wegen der Angriffe, die bereits am Samstag begonnen hätten, habe der Flughafen der südlichen Stadt mit etwa 50.000 Einwohnern schließen müssen.
Corpac bat um Verstärkung der Polizei, um das Leben der »Geiseln« zu schützen. Bereits am Samstagabend (Ortszeit) war es dort zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. In anderen Teilen des Landes blockierten Demonstranten Medienberichten zufolge Fernstraßen.
Castillo beantragt Asyl in Mexiko
Die bisherige Vizepräsidentin Boluarte hatte Castillo am Mittwoch als Staats- und Regierungschefin abgelöst. Dieser hatte kurz vor einem Misstrauensvotum gegen sich die Auflösung des Kongresses angekündigt. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes, am Donnerstag kam der linke frühere Dorfschullehrer wegen des Vorwurfs der Rebellion in Untersuchungshaft.
Am Samstag vereidigte Boluarte, die erste Frau im höchsten Amt des südamerikanischen Landes, ihr Kabinett und ließ die Minister dabei schwören, nicht korrupt zu sein.
In der Nacht zu Freitag war bekannt geworden, dass Castillo in Mexiko Asyl beantragt hat. Mexikos Botschafter in Lima konnte nach Angaben seines Außenministeriums Kontakt mit dem in einer Polizeistation in Lima festgehaltenen peruanischen Ex-Präsidenten treten. Dieser befinde sich »in guter Verfassung«.