Nach Ausschreitungen Perus neue Präsidentin möchte Wahlen auf 2024 vorziehen

Dina Boluarte ist Perus neue Präsidentin – allerdings wohl nur bis 2024
Foto: Guadalupe Pardo / APAm Wochenende kam es in Peru erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen infolge der Amtsenthebung von Präsident Pedro Castillo. Nun will seine Amtsnachfolgerin Dina Boluarte 2024 Neuwahlen abhalten lassen.
Sie werde dem Kongress des südamerikanischen Landes eine Gesetzesvorlage präsentieren, um die Wahlen auf Mitte April 2024 vorziehen zu können, sagte Boluarte in einer Ansprache an die Nation in der vergangenen Nacht. Die nächste reguläre Wahl, bei der in Peru sowohl über die Präsidentschaft als auch das Parlament entschieden wird, wäre eigentlich 2026.
Tote bei Protestaktionen
Der Innenminister des Andenstaates, César Cervantes, erklärte zudem für die Regionen Apurímac, Arequipa und Ica den Ausnahmezustand, nachdem es dort bei Protestaktionen Tote gegeben hatte. In diesen Gebieten gebe es »Blockaden«, das Thema werde gemeinsam mit dem Verteidigungsministerium angegangen, erklärte Cervantes laut der Zeitung »Gestión«. In der Stadt Andahuaylas in Apurímac war am Wochenende der Flughafen von Randalierern lahmgelegt und teilweise in Brand gesetzt worden.
Fünf weitere Menschen wurden verletzt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Den Angaben zufolge handelt es sich bei den Todesopfern um Teenager. Laut Medienberichten hatten die Demonstrierenden unter anderem den Rücktritt Boluartes sowie Neuwahlen gefordert.
Am vergangenen Mittwoch hatte die bisherige Vizepräsidentin Boluarte Castillo als Staats- und Regierungsoberhaupt abgelöst. Am Samstag vereidigte Boluarte, die erste Frau im höchsten Amt des südamerikanischen Landes, ihr Kabinett und ließ die Minister dabei schwören, nicht korrupt zu sein.
Der linke Politiker Castillo hatte zuvor einem Misstrauensvotum gegen sich mit der Auflösung des Kongresses zuvorkommen wollen. Doch das Parlament enthob ihn des Amtes und der frühere Dorfschullehrer kam wegen des Vorwurfs der Rebellion in Untersuchungshaft. Die Wahl zum Präsidenten Perus hatte er Mitte 2021 gewonnen.