Nach Spott bei Fox News US-Verkehrsminister Pete Buttigieg verteidigt seine Elternzeit

Nach der Adoption von Zwillingen hat US-Verkehrsminister Pete Buttigieg Elternzeit genommen. Als er dafür auf Fox News verspottet wird, kontert der junge, offen schwule Politiker.
US-Verkehrsminister Pete Buttigieg (r.) mit Ehemann Chasten während der demokratischen Präsidentschaftsvorwahlen 2019

US-Verkehrsminister Pete Buttigieg (r.) mit Ehemann Chasten während der demokratischen Präsidentschaftsvorwahlen 2019

Foto: JOSHUA LOTT/ AFP

US-Verkehrsminister Pete Buttigieg hat seinen Vaterschaftsurlaub verteidigt. Der demokratische Politiker werde sich bei niemandem dafür entschuldigen, dass er sich um seine Zwillinge kümmere, sagte Buttigieg am Sonntag dem US-Sender CNN. Der 39-Jährige und sein Ehemann Chasten haben im Sommer neugeborene Zwillinge adoptiert. Er sei stolz, Elternzeit genommen zu haben, so Buttigieg. Er ist der erste offen schwule Bundesminister der USA.

Der rechtspopulistische TV-Moderator Tucker Carlson hatte sich vergangene Woche in seiner Sendung bei Fox News über Buttigieg lustig gemacht. Dieser versuche herauszufinden, wie man stillt, spottete er.

»Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, füttern wir unsere Kinder mit der Flasche – und das zu jeder Tages- und Nachtzeit«, sagte Buttigieg. Es sei »freudige, erfüllende, wunderbare Arbeit« und alle Menschen in den USA sollten dazu nach der Geburt eines Kindes die Möglichkeit haben. In den USA gibt es keine gesetzliche Regelung für bezahlte Elternzeit – nur in wenigen Bundesstaaten gibt es einen gesetzlichen Anspruch.

Buttigieg reagiert auf Häme von Fox News

Buttigieg hatte bereits zuvor auf Carlsons Äußerung reagiert und angemerkt, es sei seltsam, dass Kritik ausgerechnet von einer Seite käme, die sich immer als familienfreundlich präsentiere. Buttigieg war Mitte August in Elternzeit gegangen. Kritiker monierten, dass die USA aktuell mit großen Lieferengpässen zu kämpfen haben – ein Problem, das auch in Buttigiegs Ressort fällt. Dieser betonte, dass er auch während der Elternzeit immer erreichbar gewesen sei.

Buttigieg hatte sich 2020 um die Präsidentschaftskandidatur bei den US-Demokraten beworben. Bis Ende 2019 war er Bürgermeister der 100.000-Einwohner-Stadt South Bend im US-Staat Indiana. US-Präsident Joe Biden machte Buttigieg schließlich zu seinem Verkehrsminister.

jso/dpa
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