Verdächtige Aufträge der Prager Verkehrsbetriebe Minister in Tschechien tritt zurück

Petr Gazdík: Schaden von der Regierungskoalition abwenden
Foto: Katerina Sulova / CTK Photo / IMAGOKurz vor Beginn der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft belastet eine Affäre die Regierung in Prag. Schul- und Jugendminister Petr Gazdík von der konservativen Partei STAN kündigte seinen Rücktritt zum 30. Juni an. Er fühle sich nicht schuldig, wolle aber Schaden von seiner Partei und der Koalition abwenden, erläuterte der 47-Jährige bei Twitter.
Rozhodl jsem se podat demisi z funkce ministra školství ke 30. 6. Přesto, že se necítím ničím vinen ani ve věcné, natož trestně-právní rovině. Mé styky s některými lidmi však vrhají stín i na hnutí STAN. Nechci rozkolísat vládu ani koalici na prahu předsednictví EU.
— Petr Gazdík (@petrgazdik) June 19, 2022
In Bedrängnis geriet Gazdík wegen Beziehungen zu einem Unternehmer, der zu den Beschuldigten in einer Affäre um verdächtige Aufträge der Prager Verkehrsbetriebe zählt. Die Polizei ermittelt wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Gazdík zählt selbst nicht zu den Verdächtigen.
Regierungschef Petr Fiala würdigte die Entscheidung zum Rücktritt als einen »ehrenhaften Schritt« und einen Beitrag zur Verbesserung der politischen Kultur. Es wird der erste Ministerwechsel seit dem Antritt der liberal-konservativen Koalition aus fünf Parteien Ende Dezember sein.
Tschechien übernimmt zum 1. Juli turnusmäßig für sechs Monate den Vorsitz im Europäischen Rat der Staats- und Regierungschefs. Geplant sind unter anderem 14 informelle Ministertreffen und ein Gipfeltreffen. Das Motto lautet »Europa als Aufgabe«.