»Historischer Moment« Kanada beruft erste indigene Frau an den Obersten Gerichtshof

Michelle O’Bonsawin ist seit 2017 Richterin am Superior Court in Ontario und Mitglied der Odanak First Nation. Mit ihr wird nun eine indigene Frau Richterin am Obersten Gerichtshof Kanadas – erstmals in der Geschichte des Landes.
Foto: IMAGO/Adrian Wyld / IMAGO/ZUMA Press
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Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat am Freitag erstmals eine indigene Person zur Richterin am Obersten Gerichtshof des Landes ernannt.

Michelle O’Bonsawin, seit 2017 Richterin am Superior Court in Ontario und Mitglied der Odanak First Nation, werde im September als Richterin nachfolgen, wenn ein anderes Mitglied des Obersten Gerichtshofes in Rente gehen werde, sagte das Büro des Premierministers in einer offiziellen Mitteilung.

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»O’Bonsawin ist ein hoch angesehenes Mitglied der kanadischen Juristengemeinschaft mit einer ausgezeichneten Karriere. Ich bin sicher, dass sie unbezahlbares Wissen an den Obersten Gerichtshof dieses Landes bringen wird«, twitterte Trudeau, nachdem die Neuigkeit bekannt gemacht worden war.

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Justizminister David Lametti nannte die Ernennung »einen historischen Moment für den Obersten Gerichtshof Kanadas und für ganz Kanada«.

Sie fällt in eine Zeit, in der Kanada versucht, die in der Vergangenheit zahlreich begangenen Verbrechen an indigenen Menschen aufzuarbeiten und außerdem das Problem anzugehen, dass zu viele indigene Menschen in kanadischen Gefängnissen einsitzen. Sie sind dort stark überrepräsentiert. Indigene Erwachsene machen fünf Prozent der Bevölkerung des Landes aus, aber 30 Prozent der Gefängnispopulation.

Kanadas Oberster Gerichtshof hat neun Richterinnen und Richter, darunter ein Oberrichter. Sie können ihr Amt bis zum Alter von 75 Jahren bekleiden. Ein überparteilicher Rat kann Kandidaten benennen, aber letzten Endes werden die Richter von der amtierenden Regierung ernannt.

Dieser Beitrag gehört zum Projekt Globale Gesellschaft

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abe
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