Nach offizieller Vereidigung Postfaschistin Meloni übernimmt Amtsgeschäfte in Italien

Die neue italienische Regierungschefin, Giorgia Meloni, hat Mario Draghi abgelöst und die Amtsgeschäfte in Rom übernommen. Auf dem Petersplatz betet der Papst indes »für die Einheit und den Frieden Italiens«.
Die neue Ministerpräsidentin und ihr Vorgänger: Giorgia Meloni und Mario Draghi in Rom

Die neue Ministerpräsidentin und ihr Vorgänger: Giorgia Meloni und Mario Draghi in Rom

Foto: ETTORE FERRARI / EPA

Wechsel im Palazzo Chigi: Italiens neue Regierungschefin Giorgia Meloni hat die Amtsgeschäfte in Rom übernommen. Nach ihrer Vereidigung am Samstag bei Staatschef Sergio Mattarella folgte am Sonntagvormittag die traditionelle Übergabe der Glocke im Regierungssitz durch den nunmehr Ex-Ministerpräsidenten Mario Draghi an seine Nachfolgerin.

Die Parteichefin der rechtsradikalen Fratelli d’Italia und ihr frisch eingeschworenes Kabinett hielten im Anschluss eine erste Sitzung des Ministerrats ab. Draghi verließ davor unter Applaus seiner ehemaligen Mitarbeiter den Palazzo Chigi.

Vor der Übergabe hatten Draghi und Meloni ein längeres Gespräch geführt. Über die Inhalte wurde kurz danach nichts bekannt. Papst Franziskus betete nach dem sonntäglichen Angelus-Gebet auf dem Petersplatz in Rom »für die Einheit und den Frieden Italiens«. Melonis Regierung braucht nun noch die Bestätigung per Vertrauensvotum in beiden Parlamentskammern, was für Anfang der Woche erwartet wird. Die Rechtsallianz hat in den beiden Kammern die absolute Mehrheit.

Beobachter sind gespannt, was die ersten Schritte von Melonis rechter Regierung, bestehend aus dem Parteibündnis der Fratelli mit der Berlusconi-Partei Forza Italia und der rechtspopulistischen Lega, sein werden. Mehrere italienische Medien rechnen damit, dass Meloni am Montag Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron in Rom treffen wird. Der Franzose reist in die italienische Hauptstadt, weil er am Montag eine Privataudienz bei Papst Franziskus im Vatikan hat.

Ein mögliches Treffen Melonis und Macrons wird auch als wichtiges Signal für die Zusammenarbeit der beiden Länder gewertet.

Schon der Wahlausgang bereitete vielen in Europa Sorge. Die Forscherin Sofia Ventura zeigt sich dennoch abwartend: »Wir werden keine faschistischen Milizen auf der Straße sehen.« Die eigentliche Gefahr erwartet sie erst später. Mehr dazu lesen Sie hier .

ani/dpa
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