Lwiw Russland berichtet von angeblichem Angriff auf Konsulat in der Ukraine

Ein Unbekannter soll einen Molotowcocktail auf das russische Konsulat im westukrainischen Lwiw geworfen haben. Das russische Außenministerium spricht von »Russophobie« – und gibt der ukrainischen Regierung die Schuld.
Das Tor zum russischen Konsulat im ukrainischen Lwiw in einer älteren Aufnahme

Das Tor zum russischen Konsulat im ukrainischen Lwiw in einer älteren Aufnahme

Foto: PAVEL PALAMARCHUK / Sputnik via AFP

Auf das russische Konsulat in Lwiw soll nach Angaben des russischen Außenministeriums ein Anschlag verübt worden sein. Das Ministerium schreibt in einer Erklärung  von einem »Terrorakt«. Ein Unbekannter habe demnach einen Molotowcocktail auf den Eingang des Konsulats geschleudert. Verletzt worden sei niemand.

Das Außenministerium nennt die Tat ein »Resultat der gesteigerten russophobischen Hysterie in der Ukraine«. Die ukrainische Regierung würde Hass und Feindschaft gegen Russland schüren. Als Reaktion hat das russische Außenministerium in Moskau einen ukrainischen Offiziellen einbestellt und verlangt eine Entschuldigung.

Die Polizei im westukrainischen Lwiw konnte einen Terrorangriff zunächst nicht bestätigen und spricht von »Hooligans«. Untersuchungen würden eingeleitet.

»Große Sorge«

Der Konflikt könnte die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine weiter anheizen. Beide Länder befinden sich seit Wochen in einer verbalen Eskalationsspirale und werfen einander Kriegstreiberei vor. Seit einiger Zeit rüstet Russland seine Truppen nahe der Grenze zur Ukraine massiv auf. Befürchtungen eines Angriffs wies der Kreml zuletzt zurück und warf der Ukraine und der Nato seinerseits Provokationen vor.

Erst am Mittwoch hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bekräftigt, dass sie »große Sorgen« wegen der russischen Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine habe. Sie rief Moskau auf, zum Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Nato versetzte zuletzt bereits ihre Einheiten in Einsatzbereitschaft, auch eine Truppenverstärkung in den östlichen Ländern des Verteidigungsbündnisses wurde diskutiert.

Russland wolle keinen Konflikt, beteuerte Putin bei seiner Jahreskonferenz am Donnerstag, übte sich aber gleichzeitig in aggressiver Rhetorik und verwies auf eine angebliche Bedrohung aus dem Westen. »Wir haben das Gefühl, dass die Ukraine sich auf eine Militäroperation im Donbass vorbereitet«, sagte er. Die Nato habe Russland mit seinen »Wellen der Erweiterung« seit dem Ende des Kalten Krieges »betrogen«.

mrc/Reuters
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