Vorfall am Ochotskischen Meer Russische Flugzeuge über dem Pazifik – Japan lässt Kampfjets aufsteigen

Japanischer Kampfjet (Symbolbild)
Foto: Tomohiro Ohsumi / POOL / EPARussland testet offenbar erneut die Luftüberwachung seiner Nachbarn. Wie Japans Verteidigungsministerium mitteilte, seien am Donnerstag Kampfjets aufgestiegen, um zwei russische Aufklärungsflugzeuge vom Typ IL-20 abzufangen.
Einer der Flieger sei auf einem Rundflug vom Ochotskischen Meer zum Pazifik entdeckt worden, der andere habe sich den Gewässern nahe der Insel Sado genähert, sei dann aber wieder Richtung Festland abgedreht.
Ähnliche Abfangmanöver wegen russischer Flugzeuge sind auch im Baltikum an der Tagesordnung. So mussten Jets der westlichen Verteidigungsallianz Nato im vergangenen Jahr wegen russischer Flugzeuge insgesamt 570-mal aufsteigen. Im Vergleich zu 2021 hat sich die Zahl der sogenannten Alarmstarts damit fast verdoppelt.
Seit Russlands völkerrechtswidrigem Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine ist die Verunsicherung bei den Anrainerstaaten der Großmacht groß. Japan hat den Krieg klar verurteilt und trägt auch westliche Sanktionen gegen Moskau mit.
Kishida schließt Nato-Beitritt aus
Japans Premierminister Fumio Kishida hatte am Mittwoch klargestellt, dass sein Land keinen Beitritt in die Nato anstrebe und auch keine Teilmitgliedschaft. Spekulationen hatte es zuletzt über ein mögliches Verbindungsbüro der Nato in Japan gegeben. Kishida sagte dazu, er wisse nichts von einer Entscheidung in der Sache.
Japans guter Draht zur Nato sorgt indes bei China für Verstimmungen. Japan solle »besonders vorsichtig im Bereich der militärischen Sicherheit sein«, teilte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums mit. Sie sprach von Japans »Geschichte der Aggression« – ein Verweis auf Japans Bündnis mit Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg.