Panzer und anderes schweres Kriegsgerät rollen durch Moskau – angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ein besonders seltsam anmutendes Bild. Es sind Proben für die große Militärparade am 9. Mai - Putins Militär übt für die große Propagandashow.
Der »Tag des Sieges« erinnert an den Sieg der Roten Armee über die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg. In diesem Jahr, zum 77. Jubiläum, hat er einen besonders hohen symbolischen Wert. Mit der üblichen pompösen Militärparade wollte Putin eigentlich den militärischen Sieg über die Ukraine feiern – doch der unerwartet wirkungsvolle Widerstand der Ukrainer verhinderte den von der russischen Führung erwarteten schnellen Erfolg.
Stattdessen ist womöglich die Eroberung des gesamten Donbass neu erklärtes Ziel für diesen Stichtag. Doch auch dieses Ziel wird aus Sicht westlicher Militärexperten kaum zu erreichen sein – schon gar nicht in nur gut einer Woche.
Putin will die Gelegenheit dennoch nutzen, um sich als glänzenden Strategen und Anführer zu präsentieren. Allerdings nur dem eigenen Volk - russischen Berichten zufolge sind dieses Jahr, anders als sonst üblich, keine Staatsgäste aus dem Ausland eingeladen. Ob allerdings angesichts des Krieges in der Ukraine überhaupt ein bedeutsamer Staatschef zu diesem Anlass nach Moskau gereist wäre, erscheint fraglich.