Täglicher Geheimdienstbericht London interpretiert russischen Militärunterricht an Schulen als Anspielung auf Sowjetzeiten

Ab September sollen russische Schüler offenbar lernen, mit Sturmgewehren und Handgranaten zu hantieren. Auch in der Sowjetunion war militärisches Basistraining Pflicht. Die erneute Einführung ist laut London kein Zufall.
Schüler in der russischen Großstadt Jaroslawl

Schüler in der russischen Großstadt Jaroslawl

Foto: Vladimir Smirnov / ITAR-TASS / IMAGO

London sieht in der Einführung von militärischer Ausbildung an russischen Schulen eine Parallele zum Unterricht in Sowjetzeiten. Die Einführung eines Basistrainings für russische Schüler sei eine mutmaßlich absichtliche Anspielung auf die Sowjetunion, in der eine ähnliche Ausbildung in den Schulen verpflichtend war, hieß es am Sonntag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Außerdem spiegele es die zunehmend militarisierte Atmosphäre Russlands in Kriegszeiten wider.

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Ab September dieses Jahres solle nach Angaben des russischen Bildungsministeriums ein Basistraining beginnen, in dem unter anderem der Umgang mit Sturmgewehren und Handgranaten sowie militärischer Drill gelehrt werde. Auch an Universitäten solle eine ähnliche Ausbildung stattfinden.

In einem früheren Geheimdienstupdate hieß es, die russischen Behörden hätten das Training bereits nach der Annexion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim wieder auflegen wollen. Es habe im Kreml die Hoffnung bestanden, dass diese Initiative die Qualität der Wehrpflichtigen erhöhen werde. Doch das sei nicht eingetreten, vielmehr sei die Moral niedrig und die Ausbildung begrenzt.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

svs/dpa
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