»Wir stehen an der Seite der Ukraine« Britische Außenministerin warnt Putin vor Angriff

Großbritanniens Außenministerin Liz Truss
Foto:HANNAH MCKAY / REUTERS
Schon nach zwei Stunden war der Videogipfel von Russlands Staatschef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden zu Ende (lesen Sie hier mehr ). Der Kreml zog danach ein nüchternes Fazit: »Ich denke, dass diese Situation weder uns noch die Amerikaner zufriedenstellt«, sagte der außenpolitische Berater Juri Uschakow nach Angaben der russischen Agentur Interfax. Es habe keine Durchbrüche in wichtigen Fragen gegeben. Die Beziehungen gäben Anlass zur Sorge. Aber beide Seiten hätten ihren Willen gezeigt, weiter daran zu arbeiten.
Die britische Außenministerin Liz Truss fand klare Worte Richtung Putin: Wenn Russland die Ukraine angreife, mache Moskau einen »Fehler«, warnte sie den Kremlchef. Russland müsse die Unabhängigkeit der Ukraine anerkennen.
Auf die Frage, ob Großbritannien die Entsendung weiterer Truppen zur Unterstützung der Ukraine über die Nato oder direkt von Großbritannien aus unterstützen würde, sagte sie: »Wir diskutieren mit unseren Verbündeten auch andere Maßnahmen wie wirtschaftliche Maßnahmen und diplomatische Maßnahmen, die ergriffen werden können, aber wir sind uns ganz klar, dass wir angesichts dieser Aggression an der Seite der Ukraine stehen.«
Die Ukraine zog ein positives Fazit aus dem Videogipfel. Er sei zuversichtlich, dass Putin einige klare und starke Signale erhalten habe, sagte Außenminister Dmytro Kuleba. »Der Kontakt selbst dient der Abschreckung und Deeskalation«, heißt es in einer schriftlichen Erklärung Kulebas. »Wir begrüßen das entscheidende diplomatische Engagement der USA in den Bemühungen, Russland zurück an den Verhandlungstisch zu bringen.« Vorrang habe aber ein Abschreckungspaket, um Russland von einer militärischen Eskalation abzuhalten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Biden würden die weitere Koordination besprechen, um Russland von einer Invasion abzuhalten und die Friedensgespräche im Normandie-Format wiederzubeleben. In dieser so bezeichneten Kontaktgruppe beraten Deutschland, Frankreich, Russland und die Ukraine Fragen des seit Jahren anhaltenden Ukraine-Konflikts.