»Wir stehen an der Seite der Ukraine« Britische Außenministerin warnt Putin vor Angriff

Der Kreml sieht nach dem Videogipfel zwischen Putin und Biden keine Durchbrüche in wichtigen Fragen. Nun stellt Großbritanniens Außenministerin klar: Ein Einmarsch Russlands in die Ukraine wäre ein »Fehler«.
Großbritanniens Außenministerin Liz Truss

Großbritanniens Außenministerin Liz Truss

Foto:

HANNAH MCKAY / REUTERS

Schon nach zwei Stunden war der Videogipfel von Russlands Staatschef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden zu Ende (lesen Sie hier mehr ). Der Kreml zog danach ein nüchternes Fazit: »Ich denke, dass diese Situation weder uns noch die Amerikaner zufriedenstellt«, sagte der außenpolitische Berater Juri Uschakow nach Angaben der russischen Agentur Interfax. Es habe keine Durchbrüche in wichtigen Fragen gegeben. Die Beziehungen gäben Anlass zur Sorge. Aber beide Seiten hätten ihren Willen gezeigt, weiter daran zu arbeiten.

Die USA werfen Russland seit Wochen einen Truppenaufmarsch unweit der Grenze zur Ukraine vor. Befürchtet wird eine russische Invasion der Ex-Sowjetrepublik. Russland wiederum wirft der Ukraine vor, mehr als 120.000 Soldaten an die Linie zu den Separatistengebieten verlegt zu haben.

Die britische Außenministerin Liz Truss fand klare Worte Richtung Putin: Wenn Russland die Ukraine angreife, mache Moskau einen »Fehler«, warnte sie den Kremlchef. Russland müsse die Unabhängigkeit der Ukraine anerkennen.

Auf die Frage, ob Großbritannien die Entsendung weiterer Truppen zur Unterstützung der Ukraine über die Nato oder direkt von Großbritannien aus unterstützen würde, sagte sie: »Wir diskutieren mit unseren Verbündeten auch andere Maßnahmen wie wirtschaftliche Maßnahmen und diplomatische Maßnahmen, die ergriffen werden können, aber wir sind uns ganz klar, dass wir angesichts dieser Aggression an der Seite der Ukraine stehen.«

Die Ukraine zog ein positives Fazit aus dem Videogipfel. Er sei zuversichtlich, dass Putin einige klare und starke Signale erhalten habe, sagte Außenminister Dmytro Kuleba. »Der Kontakt selbst dient der Abschreckung und Deeskalation«, heißt es in einer schriftlichen Erklärung Kulebas. »Wir begrüßen das entscheidende diplomatische Engagement der USA in den Bemühungen, Russland zurück an den Verhandlungstisch zu bringen.« Vorrang habe aber ein Abschreckungspaket, um Russland von einer militärischen Eskalation abzuhalten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Biden würden die weitere Koordination besprechen, um Russland von einer Invasion abzuhalten und die Friedensgespräche im Normandie-Format wiederzubeleben. In dieser so bezeichneten Kontaktgruppe beraten Deutschland, Frankreich, Russland und die Ukraine Fragen des seit Jahren anhaltenden Ukraine-Konflikts.

als/dpa/Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten