Medienbericht Russische Militärschiffe sollen vor Explosionen bei den Nord-Stream-Pipelines operiert haben

Luftaufnahme des Nord-Stream-1-Lecks
Foto: ESA / dpaIm Streit über Sabotageakte an den Ostseepipelines wirft ein Bericht neue Fragen auf. Wenige Tage vor den Explosionen an Nord Stream 1 und Nord Stream 2 haben einem Bericht des Nachrichtenportals »t-online« zufolge russische Militärschiffe mutmaßlich an den Tatorten operiert. Der Schiffsverband verfügte demnach über die notwendige Ausrüstung, um Sprengsätze anzubringen.
Am 26. September hatten Explosionen die deutsch-russischen Gaspipelines am Grund der Ostsee beschädigt. Satellitenbilder belegen laut »t-online«, dass in der Nacht zum 21. September mindestens drei verdächtige Schiffe Russlands Flottenstützpunkt in Kaliningrad verließen. Drei weitere Schiffe der russischen Marine könnten den Einsatz begleitet und militärisch abgeschirmt haben.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Korvette »Soobrazitelny« und die Fregatte »Yaroslav Mudry« hätten zu Übungszwecken einen Schiffskonvoi eskortiert.
Etwa Schweden vermutet hinter dem Vorfall Sabotage, demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen. Wer dafür verantwortlich ist, ist jedoch weiter unklar. Zuletzt hatte es Hinweise auf eine proukrainische Gruppierung gegeben, die Sprengsätze aus einem Boot an den Pipelines befestigt und gezündet haben könnte .
Das ist gerade wichtig im Krieg
Er sei überrascht über die Anschuldigungen der Uno gegen sein Land, sagte der ukrainische Menschenrechtsgesandte Dmytro Lubinez. Man verwahre sich gegen die Vorwürfe, dass im Ukrainekrieg nicht nur Russland, sondern beide Seiten Gefangene ohne Prozess und Anklage hingerichtet hätten.
Die Uno-Mission zur Überwachung der Menschenrechte in der Ukraine hatte am Freitag entsprechende Nachforschungen veröffentlicht.
Das Außenministerium in Kiew dankte der Uno-Mission, warnte aber davor, das Opfer mit dem Aggressor gleichzusetzen. Es sei »inakzeptabel«, das »Opfer der Aggression« verantwortlich zu machen. Er wies die Vorwürfe nicht direkt zurück, sondern betonte, er wolle nun »die Fakten erfahren und die unbestreitbaren Argumente«, auf der die Schlussfolgerungen der Uno-Mission fußten.
Kampfjets gegen sich selbst
Kampfjets aus Sowjetzeiten für den Kampf gegen Russland? Moskau gefällt das gar nicht, es wirft der Slowakei wegen der Übergabe von MiG-29 an die Ukraine Vertragsbruch vor. Es sei laut einem 1997 geschlossenen Vertrag nicht zulässig, die Maschinen ohne Zustimmung Russlands einem anderen Staat zu überlassen, heißt es.
Auf der Seite des russischen Außenministeriums war der Vertrag einsehbar. Moskau sprach von einem »unfreundlichen Akt« und einem Verstoß gegen die internationalen Verpflichtungen der Slowakei.
Die Slowakei hatte am Donnerstag vier Flugzeuge an die Ukraine übergeben. Weitere neun sollen »im Laufe der nächsten Wochen« an die Ukraine übergeben werden, wie die Nachrichtenagentur dpa mitteilte. Von den insgesamt 13 Maschinen sind drei nicht einsatzfähig und daher nur zum Ausschlachten für Ersatzteile gedacht.
Die Mehrheit der Jets hatte die Sowjetunion Ende der Achtzigerjahre an die Tschechoslowakei übergeben. Nach dem Zerfall des Landes teilten Tschechien und die Slowakei die Flugzeuge auf. Auch in den Neunzigern erhielt die Slowakei von Russland noch einige Flugzeuge. Der Kreml erklärte zuletzt, dass die Ukraine mit den Flugzeugen alte und unnötige Technik erhalte.
Kämpfe halten an
Auch am Freitag hat es russische Angriffe auf ukrainische Stellungen gegeben. Militärberichten zufolge, die die Nachrichtenagentur Reuters zitiert, gab es schwere Kämpfe entlang der Front von Lyman nach Kupjansk und auch in Awdijiwka, das am Rande der von Russland gehaltenen Stadt Donezk liegt.
Auch die Kämpfe um Bachmut halten an. Laut Reuters haben sich ukrainische Truppen, die lange einen Rückzug erwogen hatten, stattdessen verschanzt. Nach Angaben des Roten Kreuz kämpfen in und um Bachmut rund 10.000 ukrainische Zivilisten um ihr Überleben. Viele ältere und behinderte Menschen lebten unter entsetzlichen Umständen, heißt es.
Das sagt Kiew
Der Krieg ist teuer, das merkt auch Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt beim Wiederaufbau auch auf die Unterstützung der Weltbank. Bei einem Treffen mit Vertretern der Entwicklungsbank seien neue vielversprechende Programme besprochen worden, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft.
»Natürlich haben wir uns auf den Wiederaufbau konzentriert – und alles, was getan werden muss in den vielen ukrainischen Städten und Dörfern, die unter den Terroranschlägen der Besatzer gelitten haben«, sagte er.
»Wohnhäuser, soziale Infrastruktur, die wirtschaftliche Basis des Lebens – all das muss wieder aufgebaut werden«, sagte Selenskyj. Der Krieg in der Ukraine hat allein innerhalb des ersten Jahres einen Schaden von mindestens 135 Milliarden US-Dollar (rund 125 Milliarden Euro) verursacht.