Gespräche in Belarus Dritte Verhandlung zwischen Russland und der Ukraine bringt minimalen Fortschritt

Zwölf Tage Krieg, drei Verhandlungsrunden: Nun scheinen sich die Delegationen von Russland und der Ukraine auf kleine Fortschritte beim Einrichten von Fluchtkorridoren geeinigt zu haben. Relevant wird der Donnerstag.
Die ukrainische (links) und russische Delegation am Verhandlungsort in Belarus

Die ukrainische (links) und russische Delegation am Verhandlungsort in Belarus

Foto: Maxim Guchek / AFP

Zweimal waren Delegationen aus Russland und der Ukraine in der vergangenen Woche in Belarus zusammengekommen – ergebnislos. Nun haben sich beide Seiten erneut getroffen, mit »kleinen, positiven Veränderungen« laut ukrainischer Seite. Das berichtete der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter.

Demnach sei man sich bei der Logistik betreffend der Einrichtung humanitärer Korridore näher gekommen. Podoljak brachte nach eigenen Angaben erneut eine Waffenruhe und Sicherheitsgarantien für Schutzsuchende ins Spiel.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Auch belarussische Staatsmedien in Minsk meldeten unter Berufung auf die dortige Botschaft Russlands das Ende der dritten Verhandlungsrunde. Demnach dauerte das Treffen rund drei Stunden. Über Ergebnisse berichtete die russische Seite jedoch nicht.

Die humanitären Korridore zur Rettung von Menschen aus umkämpften Gebieten sind bereits seit vergangenem Donnerstag Hauptthema der Delegationen. Der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski hatte beklagt, dass keiner der Korridore funktionstüchtig sei.

Streit über Fluchtkorridore

Beide Seiten hatten sich bei ihrem zweiten Treffen auf die Fluchtkorridore verständigt. Am Wochenende waren aber gleich zwei Anläufe für Evakuierungen von Bewohnern der Stadt Mariupol im Südosten der Ukraine gescheitert. Beide Seiten warfen sich vor, gegen eine vereinbarte Feuerpause verstoßen zu haben. Auch am Montag kam eine geplante Rettung von Zivilisten aus umkämpften Städten nicht voran.

Als Bedingung für eine Einstellung der Gefechte fordert Russland, die Ukraine müsse sich in ihrer Verfassung für neutral erklären. Zudem müsse Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch sowie die Separatistengebiete als unabhängig anerkennen. Die ukrainische Regierung lehnt die Forderungen ab.

So wichtig die Gespräche für Schutzsuchende sind, so unklar ist, welchen Stellenwert sie bei einer möglichen Befriedung des Ukrainekrieges spielen können. Russland hat keine hochrangigen Vertreter zu den Runden geschickt, aus dem Kreml wird immer der ukrainischen Regierung die Legitimation abgesprochen.

Ein erstes Treffen der jeweiligen Chefdiplomaten ist für Donnerstag geplant: Dann kommen unter Vermittlung der Türkei die Außenminister von Russland und der Ukraine in Ankara zusammen.

mrc/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren