Artur Lypka, freigelassener Soldat
»Ich möchte meinen Liebsten sagen, dass ich sehr bald wieder bei ihnen sein werde. Die Emotionen sind überwältigend, die Reise war sehr schwierig, denn es war bereits einer von vielen Versuchen, nach Hause zurückzukehren. Immer hat irgendetwas nicht geklappt. Während der gesamten Rückreise befürchtete ich, dass etwas kaputt gehen würde, dass etwas schief gehen würde und wir wieder in Gefangenschaft geraten würden.«
Es ist der größte Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine seit Kriegsbeginn: 144 ukrainische Soldaten wurden am Mittwoch freigelassen, davon 95 Kämpfer, die das Asow-Stahlwerk in Mariupol verteidigt hatten. Laut dem Separatistenführer Denis Puschilin wurden genauso viele prorussische und russische Kämpfer aus ukrainischer Gefangenschaft entlassen. Hunderte Ukrainer werden weiterhin gefangenen gehalten, ihr genaue Aufenthaltsort ist allerdings nicht bekannt.
Henadiy Sabdiyev, freigelassener Soldat
«Ich bitte unsere Behörden darum, alle Anstrengungen zu unternehmen, um all die Männer, die dort geblieben sind, aus der Gefangenschaft zu befreien. Mit ihnen, die für den Kampf ausgebildet sind und ihren Job perfekt erfüllen können, werden wir diesen Krieg gewinnen.«
Die meisten der freigelassenen Soldaten sind schwer verletzt, erlitten Schusswunden, Verbrennungen oder Knochenbrüche berichtet das ukrainische Verteidigungsministerium via Telegram. Sie würden nun medizinisch und psychologisch betreut.
Tetiana Kharko, Verband Familien der Azovstal-Verteidiger
»Wir müssen alle so hart wie möglich arbeiten, damit jeder Held nach Hause kommt. Ich warte auf meinen Bruder, ich hoffe wirklich, dass er bald zurückkommt, dann werde ich so glücklich sein, wie noch nie in meinem Leben. Heute sende ich meine Grüße an alle unsere Helden, die nach Hause gekommen sind und an alle unsere Angehörigen, die heute unglaublich glücklich sind.«