Konkurrenz zu Olympia Russland will mit China und Indien eigene Sportevents veranstalten

Russland ist bei mehreren internationalen Sportwettkämpfen isoliert – und schickt sich nun an, ein eigenes Großereignis zu organisieren. Konkrete Pläne gibt es noch nicht. Aber bereits eine Liste möglicher Teilnehmer.
Würden Sie mit diesem Mann zum Wettkampf gehen? Kremlchef Wladimir Putin

Würden Sie mit diesem Mann zum Wettkampf gehen? Kremlchef Wladimir Putin

Foto: Alexandr Demyanchuk / Kremlin / Sputnik / EPA

Russland und Belarus sind derzeit von vielen internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen – bei der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr traten die Länder nicht an. Um eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris 2024 tobt eine hitzige Debatte. Nun schickt sich Russland an, eigene internationale Spiele abzuhalten – und buhlt um die Teilnahme von China und Indien.

Eine russische Delegation unter Leitung des Sportministers Oleg Matytsin hat einen entsprechenden Vorschlag bei einem Treffen in Neu-Delhi unterbreitet, berichteten russische Medien. Demnach sei denkbar, ein Sommersportevent für Mitglieder der Shanghai Cooperation Organization (SCO) abzuhalten.

Gegenstück zu Olympia?

Das SCO ist ein sicherheitspolitisches Forum eurasischer und asiatischer Staaten, darunter sind neben China und Indien unter anderem auch Pakistan und Iran sowie die vier ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan, Tadschikistan, Usbekistan und Kirgisistan. Die Länder haben den Rat als Gegengewicht zu den USA aufgebaut und halten regelmäßige Treffen und gemeinsame Militärübungen ab.

Bereits vergangenes Jahr im September hatte Kremlchef Wladimir Putin einen ähnlichen Sportwettkampf angeregt. Sein Vorschlag kam nach der Ausladung Russlands von mehreren internationalen Wettkämpfen aufgrund des völkerrechtswidrigen Einmarschs in die Ukraine. Laut Sportminister Matytsin könnte Russland Austragungsort für eine erste Reihe sportlicher Wettkämpfe sein. Er führte nicht aus, wann genau das Event stattfinden könnte und ob es als Gegenstück zu Olympia angedacht ist.

Auch eine Rückkehr Russlands zu den Olympischen Spielen ist jedoch gegenwärtig möglich. Das IOC hatte jüngst eine Rückkehr von Sportlerinnen und Sportlern aus diesen Ländern auf die internationale Wettkampfbühne unter neutraler Flagge in Aussicht gestellt, wenn sie sich zur olympischen Charta bekennen und Russlands Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen.

mrc/AP
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