Kampf gegen Islamismus Mali kündigt Austritt aus der Militärallianz G5 an

Da waren es nur noch vier: Die Militärregierung Malis will nicht länger Teil der G5-Sahel sein. Zur Begründung hieß es, ausländische Mächte würden die Allianz instrumentalisieren.
Malische Soldaten auf Patrouille als Teil der G5-Sahel Allianz (2017)

Malische Soldaten auf Patrouille als Teil der G5-Sahel Allianz (2017)

Foto: DAPHNE BENOIT/ AFP

Der westafrikanische Staat Mali hat sein Ausscheiden aus der Militärallianz G5-Sahel bekannt gegeben. An der Allianz waren bisher neben Mali auch Tschad, Mauretanien, Niger und Burkina Faso beteiligen. Die Militärregierung kündigte am Abend in einer im nationalen TV verlesenen Erklärung das Ausscheiden »aus allen Organen und Instanzen der G5-Sahel« an. Begründung: Diese würden von ungenannten ausländischen Mächten instrumentalisiert.

Der Austritt kommt zu einem Zeitpunkt erheblicher politischer Spannungen zwischen Mali und Frankreich. In Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hatte das Militär im Mai vergangenen Jahres die Übergangsregierung entmachtet, die eigentlich bis zu Wahlen am 27. Februar 2022 im Amt sein sollte. Putschistenführer Assimi Goïta ließ sich zum neuen Übergangspräsidenten ausrufen und will Wahlen erst in bis zu fünf Jahren abhalten. Zudem pflegt die Junta enge Kontakte zu Russland und soll Kämpfer der Söldner-Gruppe Wagner angeheuert haben.

In der Sahelzone, die sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt, sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben den Terrorgruppen »Islamischer Staat« oder Al-Qaida die Treue geschworen.

Der Kampf gegen Terroristen und Kriminelle in der Sahelzone steht im Mittelpunkt des internationalen Militäreinsatzes in Mali, an dem sich auch die Bundeswehr mit künftig bis zu 1400 Soldaten beteiligt. Die Uno-Stabilisierungsmission Minusma gilt seit Jahren als die gefährlichste Uno-Mission weltweit. Die deutsche Minusma-Beteiligung will ihren Einsatzschwerpunkt ins benachbarte Niger verlegen.

atb/dpa/Reuters
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