Mitteilung seiner Familie und seines Agenten Salman Rushdie nach Messerattacke auf dem Weg der Besserung

Salman Rushdie hat bei dem Angriff auf ihn »lebensverändernde Verletzungen« erlitten. Das teilte der Sohn des Autors mit. Es gibt demnach aber auch gute Nachrichten: »Sein Sinn für Humor ist intakt.«
Autor Rushdie (2018 in London)

Autor Rushdie (2018 in London)

Foto: Matt Crossick / dpa

Nach dem Messerangriff auf Salman Rushdie geht es dem britisch-indischen Autor nach Angaben aus seinem Umfeld besser. »Trotz seiner schwerwiegenden und lebensverändernden Verletzungen ist sein üblicher kämpferischer und aufsässiger Sinn für Humor intakt«, schrieb sein Sohn Zafar Rushdie am Sonntag bei Twitter .

Der Zustand des 75-Jährigen sei noch immer ernst. Aber er sei nicht mehr an ein Beatmungsgerät und eine zusätzliche Sauerstoffversorgung angeschlossen. Zudem habe er einige Worte sprechen können.

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Salman Rushdie war am Freitag bei einer Veranstaltung in Chautauqua im Westen des US-Bundesstaats New York attackiert worden . Wenige Minuten zuvor hatte er die Bühne betreten, um über verfolgte Künstler zu sprechen.

Für Rushdie habe ein langer »Weg der Genesung« begonnen, erklärte sein Agent Andrew Wylie am Sonntag in einer Erklärung an die »Washington Post« . »Die Verletzungen sind ernst, aber sein Zustand entwickelt sich in die richtige Richtung.« Unmittelbar nach der Tat hatte Wylie mitgeteilt, der Schriftsteller sei schwer verletzt worden: Nerven seien durchtrennt und die Leber durch einen Stich geschädigt worden. Rushdie werde womöglich ein Auge verlieren.

Der mutmaßliche Täter wurde laut Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes und Körperverletzung angeklagt. Der 24-Jährige sitzt demnach in Untersuchungshaft. Vor einem Gericht plädierte er auf nicht schuldig. Zu einem Tatmotiv gab es weiter keine Angaben.

Blinken kritisiert Iran

US-Außenminister Antony Blinken erklärte am Sonntag, iranische Staatsmedien hätten sich über den Angriff »hämisch gefreut«. Das sei verachtenswert, hieß es in der Mitteilung . Rushdie sei nicht nur ein »literarischer Gigant«; er habe sich auch konsequent für die universellen Rechte auf freie Meinungsäußerung, Religions- und Glaubensfreiheit sowie Pressefreiheit eingesetzt.

Rushdie wird seit Jahrzehnten von religiösen Fanatikern verfolgt. Wegen seines Werks »Die satanischen Verse« aus dem Jahr 1988 hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini zur Tötung des Autors aufgefordert. Er warf Rushdie vor, in seinem Roman den Islam, den Propheten und den Koran beleidigt zu haben. Auf das Todesurteil folgten damals eine dramatische Flucht Rushdies und jahrelanges Verstecken. Seit mehr als 20 Jahren lebt er in New York.

aar/dpa/AFP
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