Krawalle in der Südsee Fidschi-Inseln entsenden Sicherheitskräfte auf die Salomonen

Ankunft australischer Soldaten auf den Salomonen
Foto: CPL BRANDON GREY/AUSTRALIAN DEPARTMENT OF DEFENCE HANDOUT / EPADie Fidschi-Inseln entsenden 50 Sicherheitskräfte auf die Salomonen. Sie sollen »zur Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit beitragen«, kündigte Regierungschef Frank Bainimarama am Montag an. Zuvor hatten bereits Australien und Papua-Neuguinea insgesamt rund 150 Sicherheitskräfte entsandt.
Seit Tagen gibt es Krawalle und Plünderungen in dem Pazifikstaat. Mindestens drei Menschen kamen dabei ums Leben. Wütende Mobs zogen durch die Straßen der Hauptstadt Honiara und forderten den Rücktritt von Premierminister Manasseh Sogavare. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben mehr als hundert Menschen im Zusammenhang mit den Unruhen fest. Sie setzte auch Tränengas ein.
In der rund 800.000 Einwohner zählenden Inselgruppe, die 2000 Kilometer nordöstlich von Australien im Pazifischen Ozean liegt, war es Anfang der Nullerjahre zu Gewalt zwischen verschiedenen Volksgruppen gekommen. Bereits zwischen den Jahren 2003 und 2017 war auf den Salomonen eine von Australien geführte Friedenstruppe stationiert.
Als eine Ursache der Proteste wurde die seit Langem andauernde Rivalität zwischen der bevölkerungsreichsten Insel Malaita und der Zentralregierung auf der Insel Guadalcanal genannt. Die Gewalt jetzt richtete sich auch gegen die chinesische Minderheit in der an der Küste liegenden Hauptstadt Honiara, wo mehrere Häuser in deren Viertel angezündet wurden. Die Regierung in Peking hatte deshalb wiederholt protestiert.
Sogavares Regierung steht auch in der Kritik, weil sie 2019 beschlossen hatte, die Beziehungen zu Taiwan abzubrechen und eine formale Beziehung zu China aufzubauen. Die Provinz hatte sich gegen die 2019 getroffene Entscheidung gewehrt. Dies führte im vergangenen Jahr zu einem Unabhängigkeitsreferendum, das von der nationalen Regierung aber als unrechtmäßig zurückgewiesen wurde.