Spannungen im Südpazifik Schiff der US-Küstenwache kann nicht im Hafen der Salomonen anlegen

Salomon-Inseln
Foto: Michael Pitts / Nature Picture Library / IMAGODie USCGC Oliver Henry war im Rahmen einer internationalen Mission zur Verhinderung von illegaler Fischerei im Südpazifik auf Patrouille und wollte in Honiara, der Hauptstadt der Salomonen, vor Anker gehen. Dort sollte das Schiff aufgetankt werden. Doch offenbar bekam es dazu keine Erlaubnis dazu, wie das Büro der US-Küstenwache in Honolulu mitteilte.
Da es keinerlei Reaktion seitens der salomonischen Behörden gab, wurde das Schiff stattdessen nach Papua-Neuguinea umgeleitet. »Das US-Außenministerium steht in Kontakt mit der Regierung der Salomonen und erwartet, dass alle zukünftigen Genehmigungen für US-Schiffe erteilt werden«, erklärte Kristin Kam, Sprecherin der US-Küstenwache in Hawaii, gegenüber Reuters in einer per E-Mail gesendeten Erklärung.
Die britische Royal Navy wollte sich nicht zu Berichten äußern, nach denen auch dem britischen Patrouillenschiff HMS Spey der Zugang zum Hafen auf der Hauptinsel Guadalcanal verweigert wurde. Es nimmt ebenfalls an der Operation »Island Chief« zur Überwachung illegaler Fischerei in den wirtschaftlichen Sperrzonen von Fidschi, Papua-Neuguinea, den Salomonen und Vanuatu teil.
»Schiffsrouten werden ständig überprüft, und es ist Routine, dass sie sich ändern«, sagte ein Sprecher der Royal Navy in einer per E-Mail gesendeten Erklärung. »Aus Gründen der Sicherheit äußern wir uns nicht zu Details.« Der Sprecher der Royal Navy fuhr fort, man freue sich darauf, die Salomonen zu einem späteren Zeitpunkt zu besuchen.
In der Operation »Island Chief« unterstützen die USA, Australien, Großbritannien und Neuseeland die an der Operation teilnehmenden pazifischen Inselstaaten, einschließlich der Salomonen, mit Luft- und Oberflächenüberwachung bei der Bekämpfung illegaler Fischerei. 17 pazifische Staaten haben sich zum Pacific Islands Forum zusammengeschlossen. Das Meeresüberwachungszentrum hat seinen Sitz in der salomonischen Hauptstadt Honiara.
Seit einem halben Jahr enge Kooperation mit Peking
Seit April dieses Jahres arbeiten die Salomonen sicherheitspolitisch eng mit China zusammen, das damit seinen Einfluss im Südpazifik ausweitet. Der damals geschlossene Pakt hat Befürchtungen geweckt, dass ein chinesischer Marinestützpunkt 2.000 Kilometer vor der Nordostküste Australiens errichtet werden könnte. Eine chinesische Militärpräsenz auf den Salomonen würde das Land nicht nur vor die Haustür Australiens und Neuseelands bringen, sondern auch in die Nähe des US-Territoriums Guam mit seinen Militärbasen.
Die Regierung der Salomonen und Chinas haben eine chinesische Militärbasis auf den Inseln immer wieder ausgeschlossen. Nach Medienberichten erlaubt das Sicherheitsabkommen der chinesischen Marine aber offenbar das Andocken und Auftanken von Schiffen auf den Salomonen.