CNN-Bericht Saudi-Arabien soll an eigenen Raketen bauen – mit chinesischer Hilfe

Ein Plakat des saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman mit dem Slogan »Gott schütze dich«
Foto: IBRAHIM CHALHOUB/ AFPUS-Geheimdienste gehen laut einem Bericht davon aus, dass Saudi-Arabien in der Lage ist, eigene militärische Raketen zu bauen. Das berichtet der US-Sender CNN unter Berufung auf mit den Erkenntnissen vertraute Personen. Die Volksrepublik China soll bei dem Vorhaben helfen.
Demnach gibt es Satellitenaufnahmen, die mindestens eine Fertigungsanlage zeigen sollen – sowie Belege für einen regen Austausch von Technologie zum Bau ballistischer Raketen zwischen Riad und Peking. Die Bilder zeigen demnach einen militärischen Komplex nahe Dawadmi, einer Stadt gut 220 Kilometer östlich der Hauptstadt Riad. Die Anlage soll mit chinesischer Hilfe gebaut worden sein.
Militärexperten haben im Auftrag von CNN die Satellitenbilder aus Dawadmi ausgewertet. Sie zeigen unter anderem Depots, die klassischerweise genutzt werden, um bei der Produktion von Raketen übriges, hochexplosives Treibmittel zu entsorgen. Sie seien »der erste eindeutige Beweis, dass die Anlage in Betrieb genommen wurde, um Raketen herzustellen«. Weder das Weiße Haus noch die saudi-arabische Botschaft in den USA bestätigten den CNN-Bericht. Auch die CIA äußerte sich nicht.
Verbündeter und Kriegstreiber
Saudi-Arabien gilt als wichtiger westlicher Verbündeter in der Golfregion, bisher erhielt das Königreich seine Waffen aus westlichen Rüstungsexporten, darunter auch Deutschland. Gleichzeitig schürt das Land Konflikte in der Region und beteiligt sich an Stellvertreterkriegen gegen den Erzfeind Iran – vor allem in Syrien und dem Jemen.
Im Jemen herrscht seit rund sieben Jahren Krieg zwischen den von Riad und anderen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, die von Iran unterstützt werden. Zehntausende Menschen wurden getötet. 80 Prozent der Einwohner des Landes auf der arabischen Halbinsel sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Nach Uno-Angaben ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung von akutem Hunger betroffen.