Verbund von 26 Staaten Kroatien vor Aufnahme in den Schengen-Raum

Bald schon könnten Personenkontrollen an den Grenzen Kroatiens zu anderen EU-Staaten entfallen: Der Europäische Rat befand, dass das Land die erforderlichen Voraussetzungen für die Aufnahme in die Schengen-Zone erfüllt.
Die Stadt Vukovar im Osten Kroatiens

Die Stadt Vukovar im Osten Kroatiens

Foto: ANTONIO BRONIC / REUTERS

Kroatien ist dem Beitritt zum grenzkontrollfreien Schengen-Raum einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Der Rat der EU-Staaten entschied am Donnerstag einstimmig, dass das seit 2013 zur EU gehörende Land die erforderlichen Voraussetzungen für die Anwendung des gesamten Abkommens erfülle. Dies ist die Bedingung dafür, dass der Rat später über die Aufhebung der Kontrollen an Grenzen zu Kroatien und somit über den tatsächlichen Schengen-Beitritt des Landes entscheiden kann. Die EU-Kommission hatte bereits 2019 festgestellt, dass Kroatien die entscheidenden Bedingungen erfüllt.

Im Schengen-Raum, dem insgesamt 26 europäische Länder angehören, gibt es in der Regel keine stationären Personenkontrollen an den Grenzen. Für die Aufnahme müssen Staaten bestimmte Kriterien erfüllen, unter anderem bei der polizeilichen Zusammenarbeit und dem Schutz personenbezogener Daten. Wann die EU-Staaten endgültig über den Beitritt Kroatiens zum Schengen-Raum entscheiden, ist nicht absehbar.

Neben 22 EU-Ländern gehören dem Schengen-Raum auch Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein an. Die einzigen EU-Mitgliedstaaten, die dem Verbund nicht angehören, sind neben Kroatien Bulgarien, Rumänien, Zypern und Irland. Im Schengen-Raum finden Grenzkontrollen grundsätzlich nur an den Außengrenzen statt und nicht zwischen den Mitgliedstaaten. Wegen der Coronakrise und möglicher Terrorgefahren haben viele Schengen-Staaten aber wieder Binnenkontrollen an ihren Grenzen eingeführt.

jso/dpa/AFP
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