Nord-Stream-2-Untersuchung Schwedens Ministerpräsidentin betont Willen zur Zusammenarbeit mit Deutschland und Dänemark

Magdalena Andersson, Schwedens Ministerpräsidentin
Foto: IMAGO/Jessica Gow/TT / IMAGO/TTDie schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson ist dem Eindruck entgegengetreten, dass Schweden nicht mehr mit Dänemark und Deutschland bei der Untersuchung der Gaslecks an den beschädigten Nord-Stream-Pipelines zusammenarbeiten wolle. »Wie ich das verstanden habe, stimmt das nicht. Wir arbeiten zusammen mit Dänemark und Deutschland bei diesem Thema«, sagte Andersson am Abend in einem TV-Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters in Berlin.
Zuvor hatten DER SPIEGEL und tagesschau.de berichtet, dass Schweden die Bildung einer formalen gemeinsamen Ermittlungsgruppe, eines sogenannten Joint Investigation Teams (JIT), abgelehnt habe. Gegenüber deutschen Stellen habe die schwedische Seite mitgeteilt, die Sicherheitseinstufung der Informationen in ihrem Ermittlungsverfahren sei so hoch, dass man diese nicht mit anderen Staaten teilen könne. In Berlin hieß es dazu sehr schnell, man hoffe trotzdem auf eine Kooperation mit Schweden, dann eben außerhalb eines JIT.
Anderssons Aussagen nähren diese Hoffnung nun. »Wir waren schnell im Wasser für Untersuchungen und haben Material nach oben gebracht. Die Untersuchung läuft noch«, sagte sie. Andersson sagte außerdem, sie wisse nicht, ob Russland die Attacken verübt habe.
Auch zeige der Vorfall, dass die EU-Staaten bei der Infrastruktur anfällig seien, neben dem Energiesektor auch bei Zügen wie in Deutschland. »Aber bei Nord Stream ist die wichtigste Lehre: Wir sollten nicht abhängig von fossiler Energie aus Ländern sein, von denen wir nicht abhängig sein sollten.« Dazu gehöre Russland, aber dies betreffe auch andere Länder, die sie nicht nannte. Man müsse den Umbau zu einer grünen Energiewirtschaft beschleunigen.