Serbien Abgeordneter schaut Pornos während Parlamentsdebatte – und muss zurücktreten

Sexvideos statt Diskussion: Der serbische Abgeordnete Zvonimir Stević streamte während einer wichtigen Sitzung Pornos. Nun hat der Vorfall Konsequenzen.
Parlament in Belgrad (Symbolbild)

Parlament in Belgrad (Symbolbild)

Foto: Andrej Isakovic / AFP

Gewisse Videos auf seinem Handy interessierten ihn offenbar mehr als eine wichtige Debatte im Belgrader Parlament: Der serbische Abgeordnete Zvonimir Stević ist dabei gefilmt worden, wie er im Plenarsaal Pornos anschaute. Nun gibt er sein Mandat auf.

Videos des Vorfalls kursierten seit Tagen in den sozialen Medien. Darin ist zu sehen, wie Stević an seinem Platz im Parlament kaum verhohlen verschiedene Pornos abspielt. In der Volksvertretung wurde derweil über ein mögliches Abkommen Belgrads mit Pristina diskutiert.

Das Thema ist brisant, zwischen Serbien und dem Kosovo hatte es zuletzt wieder verstärkte Spannungen gegeben. Serbien betrachtet den Kosovo weiterhin als eigenes Staatsgebiet, die Unabhängigkeit der Region wird auch nicht von allen EU-Staaten anerkannt. Zahlreiche westliche Staaten drängen bereits seit Längerem auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo.

Bei der parlamentarischen Debatte über das Abkommen hatte es sogar ein Handgemenge zwischen Abgeordneten gegeben. Der nun zurückgetretene 65-jährige Stević wurde im Kosovo geboren und ist ein langjähriges Mitglied der serbischen Sozialisten, die Teil der amtierenden Regierungskoalition sind.

Laut serbischen Medien erfolgte der Rücktritt nicht freiwillig. Wie etwa das Blatt »Blic« berichtete, musste SPS-Parteichef Ivica Dadic auf Stević einwirken und ihn von der Amtsaufgabe überzeugen.

fek/AFP
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