Gerüchte um Schoigu Russischer Verteidigungsminister taucht wieder auf

Mehr als zwei Wochen lang war Sergej Schoigu verschwunden – und nährte Gerüchte, er sei bei Präsident Putin in Ungnade gefallen. Nun soll ein Video beweisen, dass der Verteidigungsminister routiniert seiner Arbeit nachgeht.
Sergej Schoigu – angeblich am Samstagmorgen

Sergej Schoigu – angeblich am Samstagmorgen

Foto: Vadim Savitskii / SNA / IMAGO

Mit »Sehr geehrte Kollegen«, eröffnet Sergej Schoigu die Sitzung, im holzgetäfelten Raum lauschen die Offiziere seinen Worten. Das Treffen soll an diesem Samstagmorgen stattgefunden haben. Zum Beleg veröffentlichte Ria Novosti ein Video .

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Der russische Verteidigungsminister hat sich damit erstmals seit mehr als zwei Wochen wieder öffentlich geäußert. In dem Video, das ursprünglich von seinem Ministerium stammt, spricht Schoigu über Budgetfragen und Waffenlieferungen. Ob das Video wirklich am Samstagmorgen entstanden ist, bleibt jedoch unklar. Datum und Uhrzeit werden im Video selbst nicht genannt.

Zuletzt war Schoigu am Donnerstag in einer Videoaufzeichnung eines Treffens von Präsident Wladimir Putin und dessen Sicherheitsrat zu sehen, gesprochen hatte er darin aber nicht. Davor war Schoigu seit dem 11. März nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden, was Spekulationen über seinen Verbleib schürte. Schoigu galt bislang als einer der engsten Vertrauten von Putin, die beiden verbrachten in der Vergangenheit sogar Urlaube miteinander.

Das Präsidialamt hatte erklärt, Schoigu räume wegen seiner Aufgaben bei dem laufenden Militäreinsatz öffentlichen Auftritten geringere Priorität ein.

In dem nun in sozialen Medien verbreiteten Video sagte Schoigu, er habe mit dem Finanzministerium Fragen zum Militärhaushalt und zu Verteidigungsaufträgen besprochen. »Wir setzen die vorzeitige Lieferung von Waffen und Ausrüstung durch Kredite fort. Die Prioritäten liegen bei hochpräzisen Langstreckenwaffen, Flugzeugausrüstungen und der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der strategischen Nuklearstreitkräfte«, so der Minister, der die Invasion in der Ukraine leitet, die von Russland als »Spezialoperation« bezeichnet wird.

An dem Treffen nahmen eine Reihe hochrangiger Armeeoffiziere teil, darunter der Chef des Generalstabs, Waleri Gerassimow, der zuletzt ebenfalls nicht in der Öffentlichkeit gesehen worden war.

liv/rtr
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