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Der Schock in Japan sitzt tief, nachdem Ex-Premier Shinzo Abe bei einer Wahlkampfveranstaltung erschossen wurde. Der Täter ist ein früherer Soldat. Es ist eine tragische Ironie, denn der rechtskonservative Abe setzte sich wie kein anderer japanischer Politiker für die Belange des Militärs ein. Weg vom Pazifismus, hin zur eigenen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Vielen seiner Landsleute war das zu radikal. Auch wirtschaftspolitisch baute er das Land nach Jahren der Stagnation grundlegend um. Seine »Abenomics« bedeuteten Anleihekäufe und massive Staatsausgaben. Anfangs schien das zu funktionieren, doch als er 2020 als Premier abtrat, hinterließ er ein gespaltenes Land. Shinzo Abe starb am 8. Juli in einem Krankenhaus in Kashihara.