Feuer in Südafrikas Parlament Terrorvorwurf gegen mutmaßlichen Brandstifter

Ein 49-Jähriger soll für den verheerenden Brand im südafrikanischen Parlament in Kapstadt verantwortlich sein. Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklage von einem Terrorakt aus.
Löscharbeiten am Parlamentsgebäude in Kapstadt

Löscharbeiten am Parlamentsgebäude in Kapstadt

Foto: Nardus Engelbrecht / AP

Nach dem Brand im Parlamentsgebäude Südafrikas in Kapstadt sind die Schäden nach Angaben der Feuerwehr so groß, dass dort für lange Zeit keine Sitzung stattfinden kann.

Die Staatsanwaltschaft hat am Dienstag ihre Anklagepunkte gegen den Verdächtigen erweitert. Dem während des Brandes im Parlament festgenommenen 49-Jährigen wird nun auch Terrorismus vorgeworfen. Das gab sie nach einem Termin vor dem Untersuchungsrichter bekannt. Die Anklage hält ihm zudem vor, sich illegal Zutritt verschafft und Feuer gelegt zu haben. Bei ihm soll auch Sprengstoff gefunden worden sein.

Der Verdächtige soll nun zunächst auf seinen mentalen Gesundheitszustand untersucht werden und dann am 11. Februar erneut vor dem Untersuchungsrichter erscheinen. Der Mann bestreitet nach Angaben seines Anwalts alle Vorwürfe und droht mit Hungerstreik.

Brandursache offiziell weiter unklar

Der dreiteilige Gebäudekomplex des Parlaments war bei dem Feuer akut beschädigt worden. Die Brandursache ist offiziell weiter unklar. Die Flammen wüteten im holzgetäfelten Sitzungsraum des Parlaments, der sich im jüngsten Teil des Gebäudekomplexes befindet. Dort hält der Präsident des Landes jedes Jahr die Rede an die Nation.

Das 1884 fertiggestellte Gebäude ist das älteste des Parlamentskomplexes in Kapstadt. Der neuere Gebäudekomplex, der von der heutigen Nationalversammlung genutzt wird, stammt aus den Zwanziger- und Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts.

Der Vertreter der Staatsanwaltschaft kündigte an, dass die Untersuchungen zum Großbrand fortgeführt werden. Er schloss in dem Zusammenhang weitere Anklagepunkte gegen den Verdächtigen nicht aus.

Kapstadt ist seit 1910 Sitz des südafrikanischen Parlaments, das aus der Nationalversammlung und dem Oberhaus – dem Rat der Provinzen – besteht, während die Regierung in Pretoria angesiedelt ist. Im Parlament in Kapstadt hatte der damalige Präsident Frederik Willem de Klerk 1990 das Ende des rassistischen Apartheidregimes erklärt.

als/dpa/AFP

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