Straßen blockiert, Zelte beschädigt Schneesturm bedroht Geflüchtete in Syrien und im Libanon

Mädchen in einem Flüchtlingslager in Nordsyrien sammeln Zweige als Brennholz
Foto: YAHYA NEMAH / EPAAngesichts von Eis und Schneestürmen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h seien die Menschen noch stärker bedroht als ohnehin, warnte die Hilfsorganisation Care. Kinder würden »in Flip-Flops und zerrissenen Hemden in lebensbedrohlicher Kälte herumlaufen«, sagte Jolien Veldwijk, Syrien-Direktorin von Care. Es würden Rekordtemperaturen von minus 14 Grad Celsius erwartet.
Der Schneesturm begann am Dienstag und soll Meteorologen zufolge am Donnerstag seinen Höhepunkt erreichen. Es gibt zu wenig Diesel für Generatoren, und häufige Stromausfälle machen Elektroheizer nutzlos.

Ein Mann im Libanon wärmt sich an einem kleinen Feuer
Foto: Mohammad Zaatari / APIn einem Flüchtlingslager in Afrin in Nordsyrien habe der Schneefall Straßen blockiert und Zelte beschädigt, schrieb der stellvertretende Uno-Nothilfekoordinator Mark Cutts bei Twitter. Dazu veröffentlichte er Aufnahmen von Zelten unter einer dicken Schneedecke. Die Menschen in Afrin und Asas seien von der Versorgung abgeschnitten. Die Hilfsorganisation Weißhelme zeigte das Video eines Baggers, der nachts eine verschneite Straße räumt.
Nach mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg in Syrien wurden 6,7 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben – die höchste Zahl weltweit. Etwa dieselbe Zahl an Geflüchteten lebt in den Nachbarländern Jordanien, Libanon und der Türkei, meist in Zelten, Rohbauten oder Schuppen.
Allein im Libanon mit seinen sechs Millionen Einwohnern leben derzeit rund 1,5 Millionen Geflüchtete aus Syrien. Fast alle leiden laut den Vereinten Nationen unter extremer Armut. Angesichts rapide steigender Preise sind auch für viele Libanesen Dinge des täglichen Lebens wie Energie, Benzin oder Lebensmittel zunehmend unerschwinglich.