Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan gibt neue Kleiderempfehlung für Frauen heraus

»Wir ziehen uns tadschikisch an«: Die Regierung in Duschanbe möchte Einfluss auf die Kleiderwahl der Frauen im Land nehmen. Unerwünscht sind demnach Miniröcke oder Flip-Flops – aber auch muslimisch geprägte Kleidung.
Frauen in Duschanbe: Die Aufnahme aus Tadschikistan ist bereits 2008 entstanden

Frauen in Duschanbe: Die Aufnahme aus Tadschikistan ist bereits 2008 entstanden

Foto: Nozim Kalandarov / REUTERS

Die Regierung in Tadschikistan will Einfluss darauf nehmen, wie sich die Frauen im Land anziehen. Dazu haben die Behörden in dem Land eine neue, stark beschränkende Kleiderempfehlung für Bürgerinnen herausgegeben.

Mädchen und Frauen werde empfohlen, keine schwarze, muslimisch geprägte Kleidung wie den Hidschab zu tragen, heißt es in dem Handbuch. Das berichteten Medien in der Ex-Sowjetrepublik am Montag. Zugleich werde aber auch von »halb nackter europäischer Kleidung« und Synthetik abgeraten. Namentlich als nicht erwünscht gelten demnach eng anliegende Hosen, Tops, Miniröcke, Nachthemden und dünne Kleider. In der Öffentlichkeit sollen Frauen zudem keine Galoschen oder Flip-Flops tragen.

Traditionelle tadschikische Kleidung erwünscht

Bis zum 30. Mai soll landesweit in allen Ämtern die Aktion »Wir ziehen uns tadschikisch an« laufen. Frauen sollen in der Zeit traditionelle tadschikische Kleidung tragen, heißt es. Fotos nationaler Kleidung für alle Jahreszeiten sind dem Handbuch beigelegt.

Die Mehrheit der rund neun Millionen Tadschiken sind Muslime. Da die Führung des autoritär regierten Landes ein Überschwappen islamistischer Fundamentalisten aus dem benachbarten Afghanistan fürchtet, steht die Religionsausübung in dem Land aber unter scharfer Kontrolle.

asc/dpa

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