Es ist ein Signal an China: Forscher aus Taiwan präsentieren neue Kampfdrohnen. Unbemannte Fluggeräte wie die Albatross 2 könnten die Insel auch gegen einen möglichen chinesischen Angriffs verteidigen helfen.
Das Inselreich entwickelt eine ganze Reihe von Drohnen unterschiedlicher Größe und Einsatzfähigkeit. Federführend ist das staatseigene Forschungsinstitut NCSIST, das die Systeme im Auftrag der Regierung zur Marktreife bringen soll. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist kein Zufall.
Art Chang, National Chung-Shan Institute of Science and Technology
»Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im vergangenen Februar haben Drohnen große Aufmerksamkeit in der Welt bekommen.«
Drohnen aller Arten und Größen spielen beim Krieg in der Ukraine eine große Rolle – zur Aufklärung, aber auch im Kampf. Vor allem die ukrainischen Streitkräfte setzen dabei oft kleine und leicht zu bedienende Fluggeräte ein. Dadurch lässt sich eine zahlenmäßige Unterlegenheit bei konventionellen Waffensystemen nicht komplett ausgleichen. Aber ukrainische Einheiten setzen auf diese Weise zumindest Nadelstiche. Eine Strategie, die auch Taiwan verfolgen könnte.
Chi Li-Pin, National Chung-Shan Institute of Science and Technology
»In der Tat ist die Entwicklung von Drohnen in Taiwan recht weit fortgeschritten im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern. Es gibt jedoch bestimmte Bedingungen, damit die Drohnen ordnungsgemäß eingesetzt werden können: Erstens müssen sie Größenvorteile haben und zweitens müssen sie echte Kampferfahrung sammeln und Rückmeldungen bekommen. Mit dem Feedback aus echten Kampfeinsätzen können sie zu den besten Waffensystemen werden.«
China strebt die »Wiedervereinigung« Taiwans mit der Volksrepublik an und droht seit Jahren offen mit einer Invasion. Zumindest im Bereich unbemannter Fluggeräte will Taiwan mit einer im eigenen Land entwickelten Flotte gerüstet sein.