Thailand Zehntausende demonstrieren in Bangkok für Reformen

Aus Protest gegen die politische Führung sind in Bangkok Zehntausende Menschen auf die Straßen gegangen. Sie fordern Neuwahlen - und die Abschaffung eines umstrittenen Gesetzes. Auch der König steht in der Kritik.
Demonstranten während der Proteste in Bangkok

Demonstranten während der Proteste in Bangkok

Foto: Wason Wanichakorn / AP

Zehntausende Menschen haben in Bangkok trotz Warnungen der Polizei gegen die politische Führung von Thailand protestiert. Die Demonstranten forderten demokratische Reformen und eine Neuwahl des Premierministers. Der umstrittene Amtsinhaber Prayut Chan-o-Cha, ein ehemaliger Armeegeneral, hatte sich 2014 an die Macht geputscht und ließ sich vor einem Jahr in seinem Amt bestätigen. Außerdem forderten die Demonstranten die Abschaffung eines Gesetzes, das Majestätsbeleidigung mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft.

"Solange die Monarchie der Verfassung nicht untergeordnet wird, werden wir niemals eine echte Demokratie haben", sagte Protestführer Arnon Nampa, ein Menschenrechtsanwalt, auf einer Kundgebung.

Premierminister Chan-o-Cha, der im Mittelpunkt der Kritik steht, wirft den Demonstranten vor, während der Corona-Pandemie unvernünftig zu handeln. Erst wenn Covid-19 besiegt sei, solle man über Politik reden, sagte er.

Der Hashtag "Wozu brauchen wir einen König" wurde Millionen Mal geteilt

Auch Thailands König Maha Vajiralongkorn ist nicht unumstritten: "Wozu brauchen wir einen König" wurde in Thailand über soziale Medien Millionen Mal geteilt. Der Sohn des einst sehr verehrten Königs Bhumipol regiert meist von seiner Residenz in Bayern aus, Millionenausgaben für teure Hobbys sorgen für schlechte Schlagzeilen.

bah/Reuters/AP

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