Prozess zum Tod von George Floyd Familie erhält 27 Millionen Dollar Schadensersatz

Ein Plakat mit dem Porträt von George Floyd während eines Protests der Black-Lives-Matter-Bewegung
Foto: JUSTIN LANE / EPAFast ein Jahr nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis hat sich die Stadt mit der Familie auf einen Vergleich in Höhe von 27 Millionen US-Dollar geeinigt. Der Stadtrat habe die Vereinbarung am Freitag einstimmig gebilligt, berichteten die »New York Times« und der Nachrichtensender CNN.
Der Anwalt der Familie, Ben Crump, sprach auf Twitter von einer »historischen Einigung«. Dies beweise, dass das Leben schwarzer Menschen nicht länger als »trivial, unwichtig oder der Konsequenzen unwürdig« abgetan werden könne. Floyds Familie hatte nach dessen gewaltsamem Tod Klage gegen die Stadt Minneapolis eingereicht.
Der Stadtverwaltung wurde »bewusste Gleichgültigkeit« vorgeworfen. Sie habe es versäumt, gegen gefährliche Polizeipraktiken vorzugehen und ihre Polizeibeamten richtig zu schulen. Damit habe sie eine Kultur exzessiver Gewalt und Straflosigkeit gefördert.
Der 46-jährige Floyd war am 25. Mai 2020 in Minneapolis bei einer brutalen Festnahme ums Leben gekommen. Die Polizeibeamten drückten ihn auf der Straße zu Boden, der weiße Beamte Chauvin drückte sein Knie rund acht Minuten lang in Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb.
Derzeit läuft vor einem Gericht in Minneapolis die Auswahl der Geschworenen für den Prozess gegen den Hauptangeklagten Chauvin. Zur Last gelegt wird ihm Mord zweiten Grades ohne Vorsatz. Darauf stehen bis zu 40 Jahre Haft. Zudem wird ihm Totschlag zweiten Grades vorgeworfen, was mit zusätzlich zehn Jahren Haft geahndet werden könnte. Am Donnerstag ließ der Richter auch den Anklagepunkt Mord dritten Grades zu, worauf bis zu 25 Jahre Haft stehen. Das Hauptverfahren soll am 29. März beginnen.
Auch den drei weiteren beteiligten Ex-Polizisten könnten im Fall einer Verurteilung langjährige Haftstrafen drohen. Sie stehen in einem separaten Verfahren vor Gericht, das erst am 23. August beginnen soll.