Wasser ist hier Mangelware: In Tunesien und Marokko hat jeder Fünfte keinen Zugang zu sicher aufbereitetem Trinkwasser. In Algerien ist es jeder Dritte. Ein französisch-tunesisches Startup-Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Schulen und Gemeinden in den Trockengebieten Afrikas mit sauberem Wasser zu versorgen. Und zwar mit diesem roboterähnlichen Gerät.
Iheb Triki, Mitbegründer Kumulus
»Dieser Generator heißt Kumulus. Das Ziel ist es, aus Sonnenenergie und Luft trinkbares Wasser herzustellen. Das Konzept besteht darin, das Phänomen des Morgentaus nachzubilden. Was passiert also? Wir sehen, dass die Luft von hier kommt und durch den ersten Luftfilter geht, um sie von Schadstoffen zu reinigen, dann geht sie in die Maschine, um das Wasser abzukühlen, so dass wir den Tau nachbilden.«
Das Prinzip ist auch von Klimaanlagen bekannt, deren Kondenswasser meist ungenutzt abfließt. (Animation)Eine Grundschule im tunesischen El Bayadha ist Schauplatz für ein Pilotprojekt mit der Wassermaschine.
Iheb Triki, Mitbegründer Kumulus
»Bayadha liegt am letzten Punkt im Westen Tunesiens, an der Grenze zu Algerien. Dort gibt es keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, und mit dieser Maschine zeigen wir, dass wir die Schüler mit Wasser versorgen können. Das nächste Ziel ist es, fünf Maschinen zu beschaffen und sie auf dem Dach zu platzieren, um die Schüler zu versorgen.«
Noch ist Kumulus nicht in Betrieb genommen worden. Der Startup wartet noch auf die Genehmigung der Regierung. Sollte das Projekt funktionieren, wäre es ein großer Fortschritt.
Hasan Aoubdi, Leiter der Schule
»Die jungen Schüler verbrauchen im Winter nicht viel Wasser, aber jetzt im Sommer muss jeder eine Flasche Wasser von zu Hause mitnehmen, weil das Wasser hier nicht sicher ist, nicht reguliert wird und viele Parasiten enthält, da es Regenwasser ist.«
Bis zu 30 Liter Trinkwasser kann der Generator pro Tag produzieren. Nur aus Luft und Sonnenenergie. Er kann auch per Stromanschluss betrieben werden. Langfristiges Ziel von Kumulus sei, zur Trinkwassergewinnung im gesamten Norden Afrikas beizutragen.