Türkische Oppositionspartei HDP-Mitarbeiterin bei Angriff auf Parteibüro erschossen

Mitglieder der prokurdischen HDP werden in der Türkei gegängelt, die Staatsanwaltschaft plant ein Verbot. Nun hat ein Bewaffneter ein Büro der Partei attackiert – und eine Frau getötet.
HDP-Anhängerin bei einer Kundgebung im März in Istanbul

HDP-Anhängerin bei einer Kundgebung im März in Istanbul

Foto: UMIT BEKTAS / REUTERS

Bei einem bewaffneten Angriff auf das Parteibüro der prokurdischen Oppositionspartei HDP im westtürkischen Izmir ist eine Frau getötet worden. Der Angreifer sei am Donnerstag in das Parteigebäude eingedrungen und habe um sich geschossen, teilte die HDP mit. Dabei sei die Frau, eine Mitarbeiterin der Partei, getötet worden.

Nach Angaben des Senders CNN Türk  wurde der Angreifer festgenommen. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar. Die HDP machte die Regierung mitverantwortlich für den Vorfall und warf ihr vor, die Partei seit Monaten zur Zielscheibe zu machen. Auf Twitter rief die Partei dazu auf, sich aus Protest gegen den »provokativen und niederträchtigen Angriff« vor dem Provinzgebäude zu versammeln.

Die HDP steht in der Türkei seit Langem unter Druck. Tausende Parteimitglieder sitzen in Haft, zurzeit droht der Partei zudem ein Verbotsverfahren. Am Montag will das türkische Verfassungsgericht darüber entscheiden, ob es einen entsprechenden Antrag der Generalstaatsanwaltschaft annimmt.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan wirft der HDP vor, der verlängerte Arm der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu sein, die in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gilt. Die HDP weist den Vorwurf zurück.

fek/dpa/AP
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