Mittelmeer vor Tunesien Mindestens 21 Geflüchtete ertrinken bei Bootsunglück

Erneut hat es vor der tunesischen Hafenstadt Sfax ein schweres Bootsunglück gegeben. Mehr als 20 Menschen ertranken, nur drei konnten bislang gerettet werden.
Ein Schlauchboot nach der Überfahrt von Tunesien nach Lampedusa (Archivbild)

Ein Schlauchboot nach der Überfahrt von Tunesien nach Lampedusa (Archivbild)

Foto: Lorenzo Palizzolo / Getty Images

Vor der Küste Tunesiens ist erneut ein Boot havariert. Nach Behördenangaben starben dabei mindestens 21 Migranten im Mittelmeer. Die Menschen hätten sich am Donnerstagabend auf den Weg von der Hafenstadt Sfax zur italienischen Insel Lampedusa gemacht, teilten die tunesischen Behörden mit. Ihr Boot sei dann gesunken.

Unter den geborgenen Leichen ist laut der Nachrichtenagentur dpa auch die eines Babys. Drei weitere Menschen seien bislang gerettet worden, die Suche nach weiteren Opfern werde fortgesetzt.

Die Küstenlinie bei Sfax ist ein Anziehungspunkt für Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten, die vor Armut und Konflikten fliehen und nach Europa gelangen wollen. Erst im März waren bei einem ähnlichen Unfall vor der Küste der tunesischen Hafenstadt 39 Migranten gestorben. Auch sie waren auf dem Weg nach Italien.

Jedes Jahr wagen Tausende Migranten die lebensgefährliche Überfahrt von Tunesien und Libyen aus nach Europa. 2019 starben dabei nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 1200 Menschen. Nach Informationen des Tunesischen Forums für Wirtschaft und Sozialrechte setzten im vergangenen Jahr mindestens 12.000 Migranten mit Booten von Tunesien nach Italien über.

fek/Reuters/dpa/AP
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