TV-Debatte nach Iowa-Vorwahlen Mitkandidaten attackieren Sanders und Buttigieg scharf

In Iowa lagen sie vorn – als Resultat mussten sich Pete Buttigieg und Bernie Sanders beim jüngsten TV-Duell nun heftige Angriffe der Mitbewerber ums Weiße Haus anhören.
Demokratische Bewerber für das Weiße Haus in der TV-Debatte in Manchester im Bundesstaat New Hampshire

Demokratische Bewerber für das Weiße Haus in der TV-Debatte in Manchester im Bundesstaat New Hampshire

Foto:

TIMOTHY A. CLARY/ AFP

Das Wahldesaster von Iowa ist noch längst nicht aufgearbeitet - und schon stehen die nächsten Vorwahlen auf dem Programm. Mittendrin haben sich sieben demokratische Präsidentschaftsbewerber am Freitagabend (Ortszeit) in einer Fernsehdebatte einen Schlagabtausch geliefert.

An der Runde in Manchester im US-Bundesstaat New Hampshire nahmen unter anderem die vier bislang bei den Vorwahlen führenden Demokraten teil, der Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg, die Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren sowie Ex-US-Vizepräsident Joe Biden. In New Hampshire steht am kommenden Dienstag (11. Februar) die nächste Vorwahl an.

In Iowa hatte am vergangenen Montag die erste Vorwahl stattgefunden. Buttigieg und Sanders lagen dort am Ende Kopf an Kopf vorne. Warren landete in Iowa auf Platz drei, Biden - der in nationalen Umfragen führt - nur auf einem schwachen vierten Platz. Die Veröffentlichung der Wahlergebnisse in Iowa hatte sich wegen technischer Probleme tagelang verzögert – ein Debakel für die demokratische Partei mit noch nicht absehbaren Folgen.

Mehrere Kandidaten attackierten Buttigieg in der Debatte und warfen ihm Unerfahrenheit vor. Der 38-Jährige entgegnete: "Wir brauchen jetzt eine Perspektive, die es uns endlich erlaubt, die Politik der Vergangenheit in der Vergangenheit zu lassen".

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Zudem warfen die Konkurrenten Buttigieg vor, bei den wichtigen Wählergruppen der Afroamerikaner und der Latinos keinerlei Rückhalt zu haben. "So können wir Trump im November nicht schlagen", sagte der Milliardär Tom Steyer in Richtung des jungen Mitbewerbers.

Die Senatorin Amy Klobuchar sagte mit Blick auf Sanders, die Demokraten bräuchten jemanden, der die Menschen mitnehme, statt sie auszuschließen. Sanders betonte dagegen, man bringe die Menschen zusammen, indem man eine Agenda präsentiere, die für die Menschen des Landes gut sei und nicht für Milliardäre.

Biden versuchte in der TV-Debatte, die Iowa-Schlappe herunterzuspielen. Er habe einen Schlag eingesteckt und werde wahrscheinlich in New Hampshire einen weiteren hinnehmen müssen. Das Kandidatenrennen sei aber lang.

Die Kandidaten sprachen außerdem über die Außenpolitik, das Gesundheitswesen und wer am besten geeignet sei, US-Präsident Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im Herbst zu schlagen. Auch Trump wurde von den Demokraten natürlich direkt attackiert. Senatorin Klobuchar arbeitete sich an der Angewohnheit des Präsidenten ab, die Fehler stets bei anderen zu suchen: "Er gibt auch dem König von Dänemark die Schuld. Wer macht denn so was?"

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Nach dem guten Ergebnis von Iowa legt Buttigieg in den Umfragen zu

In New Hampshire liegt in Umfragen Sanders vorne - vor Buttigieg, Warren und Biden. Die "New York Times" berichtete am Freitag, dass Buttigieg nach seinem guten Abschneiden in Iowa in Umfragen zugelegt und den Abstand auf Sanders vor der nächsten Vorwahl weiter verkürzt hat.

Am 3. März folgt im Rennen um die Kandidatur die nächste große Wegmarke: der "Super Tuesday" mit Abstimmungen in mehr als einem Dutzend US-Bundesstaaten.

Die Vorwahlen ziehen sich insgesamt bis Juni hin. Auf Nominierungsparteitagen küren Demokraten und Republikaner im Sommer dann endgültig ihre Präsidentschaftskandidaten. Die Präsidentenwahl steht schließlich am 3. November an.

Bei den Demokraten hatte es insgesamt fast 30 Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur gegeben. 17 sind inzwischen schon ausgeschieden, 11 sind noch im Rennen. Seit Ende November bemüht sich auch der Milliardär und frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten.

jok/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren