Er reißt einfach alles mit – der über die Ufer getretene Fluss Tule in der Kleinstadt Corcoran in Zentralkalifornien. Heftiger, vom Wind gepeitschter Regen hat erneut schwere Überschwemmungen in zahlreichen Teilen des US-Bundesstaats verursacht. Der Sturm mit einer Geschwindigkeit bis zu 113 Kilometer pro Stunde löste Schlammlawinen aus und veranlasste die Evakuierung von 70.000 Einwohnern. 22 Menschen kamen ums Leben. In der Nähe der Stadt Boulder Creek in den Santa Cruz Mountains etwa entwurzelte er zahlreiche Bäume.
Tyrone Clark, Anwohner
»Ich besitze mein Grundstück seit zwanzig Jahren. Das ist das erste Mal, dass ich irgendwo Erdrutsche habe. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Es regnet sehr viel. Erst gab es Dürre und jetzt viel Regen.«
Die Anwohner helfen sich selbst, soweit sie können. Mit ihren eigenen Kettensägen räumen sie die Straße und leiten den Verkehr zwischen Stromleitungen und gefallenen Baumstämmen hindurch.
Tyrone Clark, Anwohner
»Einer lag in einer unübersichtlichen Kurve. Wenn Josh nicht mit der großen Säge aufgetaucht wäre, hätten wir ziemliche Probleme gehabt.«
Nach mehreren Jahren außergewöhnlicher Dürre erlebt Kalifornien nun das gegensätzliche Extrem: Seit Dezember hat eine Serie von schweren Winterstürmen außergewöhnlich viel Niederschlag gebracht, aber auch für Zerstörung gesorgt. Für schätzungsweise 30 Millionen Menschen im ganzen Bundesstaat gilt aktuell eine Hochwasserwarnung. Außerdem rechnet der Wetterdienst mit Schnee von mehreren Metern in den höheren Lagen, in der südlichen Sierra Nevada wurden bereits die größten jemals gemessenen Schneefälle verzeichnet. Auch hier in Manteca bei San Francisco standen zahlreiche Häuser unter Wasser. Fast 160.000 Haushalte und Unternehmen waren am Mittwochmorgen in Kalifornien ohne Strom.