Albina Petrovna
»Ich lag im Bett und habe nicht verstanden, was los ist. Es kam mir so vor, als würden überall Funken sprühen. Glasscherben sind auf mich gefallen, aber Gott hat mich gerettet. Ich habe überall Kratzer, auch in meinem Gesicht. Das Glas war überall auf mir.«
Seitdem ihr Haus im ostukrainischen Slowjansk von russischen Truppen beschossen wurde, muss die 85-jährige Albina Petrovna in ihrer schwer beschädigten Wohnung ausharren.
Slowjansk ist eines der strategischen Ziele der russischen Armee im Donbass, die Kremltruppen rücken derzeit auf die Stadt vor, in der vor dem Krieg rund 110.000 Menschen lebten. Derzeit werden laut Bezirksregierung 24.000 Menschen aus Slowjansk evakuiert. Manche Einwohner haben sich entschieden, zu bleiben.
Anna
»Wir werden bleiben, denn es ist jetzt sehr gefährlich, sich zu bewegen. Es wird überall geschossen. Aber wir hoffen, dass alles gut wird.«
Irina
»Ich werde bleiben, ich werde nicht ohne meinen Mann gehen. Er arbeitet hier. Das haben wir beschlossen, wir bleiben. Es ist hart, aber es ist einfacher, wenn man zu Hause ist.«
Vielen Menschen in Slowjansk fehlt es am nötigsten. Eine private Hilfsorganisation kommt alle 10-14 Tage in die Stadt und versorgt Mütter, Kinder und ältere Menschen.
Volodymyr Kirik
»Wegen des Krieges sind alle Geschäfte geschlossen, die Menschen haben keine Arbeit, sie haben keine Mittel, um sich selbst zu versorgen, deshalb wollen wir sie in dieser schwierigen Zeit unterstützen.«
Laut Unicef benötigen allein 5,2 Millionen ukrainische Kinder humanitäre Hilfe - zwei von drei Mädchen und Jungen wurden wegen der Kämpfe aus ihrem Zuhause vertrieben. Offiziellen Angaben zufolge wurden bislang 262 Kinder im Ukrainekrieg getötet.